Diskussion um Müll am Naschmarkt-Flohmarkt

Am Anfang der warmen Jahreszeit wird ein altes Thema rund um den Flohmarkt beim Naschmarkt aufgewärmt: das Müllproblem. Eine wirklich aussagekräftige Bilanz darüber, ob Maßnahmen gegen den Müll wirken, steht noch aus.

Rund 400 private und gewerbliche Anbieter bieten auf dem Flohmarkt beim Naschmarkt die verschiedensten Dinge an: Kunstgegenstände, Hausrat, Literatur, Musik, Antiquitäten. Einheimische und Touristen stöbern bis zum Marktschluss. Wenn die Anbieter abziehen, präsentiert sich der Flohmarkt seinen Besuchern aber eher als Müllplatz denn als herausgeputztes Areal im Jugendstilambiente. Die MA 48 muss Berge von Kartons und Plastik sowie einfach zurückgelassenen Sperrmüll beseitigen.

Flohmarkt am Naschmarkt

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Wenig ansehnliche Reste des Flohmarkts beim Naschmarkt

Infokampagne und kürzere Öffnungszeiten

Anrainern sind die Müllberge schon lange ein Dorn im Auge. Auch im Bezirk ist das Thema erst in letzter Zeit durch die Diskussion über den Radweg am Naschmarkt verdrängt worden. Dennoch bleiben sie Thema. So hat der Bezirk Mariahilf erst Anfang April einen Antrag an die Stadt weitergeleitet, eine Informationskampagne zum Thema Müll für die Flohmarkt-Standler zu starten. Damit soll fehlendes Wissen über Mülltrennung und Müllentsorgung bei den Standlern ergänzt werden.

Die Stadt Wien versucht mit der neuen Marktordnung, das Problem in den Griff zu bekommen. Seit vergangenen November gilt eine verkürzte Öffnungszeit. Der Flohmarkt ist nur noch von 6.30 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Kritiker meinen, dass die kürzere Öffnungszeit nur den einen Effekt habe, nämlich dass die MA 48 früher mit dem Putzen beginnen kann.

Flohmarkt am Naschmarkt

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Unverkauftes bleibt einfach zurück

„Sichtbare“ Reduktion bei der Müllmenge

Doch aus dem Bezirk und aus der MA 48 ist zu hören, dass die geänderte Öffnungszeit sich sehr wohl positiv auswirken dürfte. Denn die Müllberge seien kleiner geworden. Was früher mehrere Tonnen ausmachte, wiege jetzt nur noch ein paar hundert Kilogramm. Eine genaue Bilanz darüber gibt es noch nicht. Denn der Flohmarkt-Betrieb über den Winter ist nicht zu vergleichen mit dem in der warmen Zeit des Jahres.

Daher will man jetzt in der gerade beginnenden neuen Flohmarktsaison genau beobachten, wie sich die Dinge entwickeln. Gleichzeitig soll aber auch die Suche nach Möglichkeiten weiter gehen, die Müllmenge noch mehr zu reduzieren. Ein immer wieder genannter Vorschlag dafür ist die Einhebung einer Müllgebühr. Denn die Reinigung nach dem Flohmarkt bezahlen nicht die Standler, sondern die Steuerzahler.

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