Brand in Simmering: Erste Bewohner zurück

Sechs Tage nach dem Großbrand am Simmeringer Enkplatz dürfen die ersten der 370 Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurück: 20 Wohnungen auf Stiege Zwei wurden von Behördenseite freigegeben.

Die 20 Wohnungen waren vom Brand und dem Löschwasser am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen worden. „Wir sind da Gott sei Dank nicht so direkt betroffen. Wir können heute wieder rein und können die Wohnung möglicherweise nach kleinen Schönheitsreparaturen wieder bewohnen“, sagt Hausbewohner Karl Kopesky gegenüber „Wien heute“.

Bewohner Karl Kopesky konnte nach dem Großbrand in Simmering in seine Wohnung zurück

ORF

Karl Kopesky durfte in seine Wohnung zurück

Andere Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnhausanlage müssen noch bis zu zwölf Monate auf ihre Rückkehr warten. Die obersten Stockwerke müssen völlig neu aufgebaut werden. „Im Dachgeschoß ist gar nichts übriggeblieben, da ist nur mehr Schutt. Da müssen jetzt auch noch die Reste abgetragen werden. In dem Geschoss darunter, gibt es natürlich große Wasserschäden“, sagte Walter Hillerer vom Büro für Sofortmaßnahmen.

Das nötigste aus den Wohnungen geholt

In den vergangene Tagen konnte der Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner zumindest das Nötigste aus den nicht bewohnbaren Wohnungen holen. Auch jenen Menschen, die in dem vom Feuer vernichteten Dachgeschoß wohnten, wurde angeboten, diesen Bereich zu besuchen, um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen.

Die Bewohner kamen bei Verwandten, in Hotels und in Ersatzquartieren der Stadt unter. „Wir haben einen Teil der Personen in Hotels und Pensionen untergebracht, die anderen ab Sonntag in unserem Notfallsquartier, das wir sofort hochgezogen haben“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der am Freitag zu dem Haus am Enkplatz gekommen war.

Erste Bewohner zurück

„Wien heute“ war bei der Rückkehr der ersten Hausbewohner dabei.

Ohne Versicherung vor dem Nichts

Bitter ist die Situation für jene Wohnungseigentümer und Mieter, die keine Haushaltsversicherung abgeschlossen haben. Sie stehen buchstäblich vor dem Nichts. Für die Betroffenen ist eine großangelegte Spendenaktion angelaufen.

Über die Brandursache wird noch immer spekuliert. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf drei Dachwohnungen. Möglicherweise vergaß jemand eine Pfanne am Herd. Die rasche Ausbreitung des Feuers dürfte mit dem Alter des Hauses zusammenhängen. Die Dachgeschoßwohnungen wurden bereits in den 1950er Jahren errichtet. Brandstiftung wird ausgeschlossen - mehr dazu in Großbrand war nicht gelegt.

Weiterer Brand in Simmering

Ein weiterer gefährlicher Brand brach unterdessen aus noch unbekannter Ursache in der Nacht auf Freitag in einer großen Wohnanlage in Simmering aus - mehr dazu in Kellerbrand gefährdete Hausbewohner.

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