„Ausnahmezustand“ im Raimund Theater

Einmal das machen, was man sonst im Theater nicht darf: lautstark mitsingen, tanzen, essen und fotografieren war beim Musical „I am from Austria“ sogar erwünscht. Das Raimund Theater hatte am Donnerstag zum Sing-along geladen.

Die Besucherinnen und Besucher bekamen zu Beginn des Rainhard Fendrich-Musicals ein Umhängetascherl mit Tortenstücken, Leuchtstäben und Fahnen samt Anleitung. Mehr als 1.000 Fans sorgten dann zweieinhalb Stunden lang gemeinsam mit den Darstellern für Stimmung. Dabei verschwamm die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum.

Musical "I am from Austria" im Raimund Theater als Sing-along-Abend

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Publikum war zum Mitmachen aufgerufen

„Mit dem hätten wir nicht gerechnet. Dass das Publikum so mitgeht, und dass das Publikum den Text vorsprechen und ersetzen kann. Wir hätten zuschauen können, wie das Publikum das Stück spielt“, sagte Darsteller Andreas Steppan, der auf der Bühne den „Wolfgang Edler“ gibt. „Man ist von der Energie des Publikums richtig mitgerissen worden“, ergänzt Lukas Perman alias „Josi Edler“.

Musical "I am from Austria" im Raimund Theater als Sing-along-Abend

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Der Theatersaal folgte der Aufforderung zum Mitmachen

„Die Stimmung ist so wahnsinnig genial“

Im Stück kommt eine Hollywood-Schauspielerin ins Hotel Edler nach Wien. Mit dabei ist ihr Manager, der ihr kaum Freizeit in der Stadt lässt. Das fand das Publikum gar nicht gut, es kam immer wieder zu zahlreichen Buhrufen, wenn der Manager auf der Bühne stand. Dieser ließ es sich nicht nehmen und provozierte das Publikum auch noch.

Mitsingen beim Musical

Lautstark mitsingen und tanzen: „Wien heute“ war beim Sing-along im Raimund Theater dabei.

Wenn die Darsteller etwa in die hoteleigene Konditorei gingen, war das Publikum aufgefordert, von den zu Beginn verteilten Kuchenstücken zu kosten. Teilweise hörten die Darsteller auch zu singen auf und überließen den Gesang gänzlich dem Publikum. Hits wie „I am from Austria“ und „Macho, Macho“ tönten aus hunderten Kehlen im Zuschauerraum. „Die Stimmung ist so wahnsinnig genial“, sagte eine Besucherin. „Und es machen alle mit“, ergänzte eine andere. „Das ist halt wo man mittut und mittanzt. Mit den Liedern von Fendrich sind wir aufgewachsen“, meinte ein anderer Besucher.

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