Ibiza-Video: Ermittlungen gegen Gudenus

Das Ibiza-Video beschäftigt derzeit die Justiz: Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft u.a. gegen Johann Gudenus und FP-Nationalrat Markus Tschank.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) leitete laut „profil“ am 20. Mai ein Ermittlungsverfahren gegen den zurückgetretenen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus und andere Verdächtige ein. Thema des Gespräches von Gudenus, Heinz-Christian Strache und der vermeintlichen Oligarchennichte waren ja unter anderem Spenden an die FPÖ, die über Vereine am Rechnungshof vorbei geschleust werden sollen - mehr dazu in Manager spendete an FPÖ-nahen Verein.

Ermittlungen wegen Verdachts auf Untreue

Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb laut Akten, die „profil“ vorliegen aufgrund des Verdachts auf Untreue, Anstiftung zur Untreue und Vorteilsannahme zur Beeinflussung („Anfütterung“). „profil“ berichtet weiter, dass FPÖ-Nationalrat Markus Tschank, der in mehreren FPÖ-nahen Vereinen tätig war, laut Staatsanwaltschaft „verdächtig ist, zum Verbrechen der Untreue beigetragen zu haben, indem er Spenden für die Freiheitliche Partei Österreichs über den gemeinnützigen Verein ‚Wirtschaft für Österreich‘ abwickelte“.

Gudenus reagierte nicht auf eine „profil“-Anfrage, Tschank erklärte, er habe keine Kenntnis von den Ermittlungen. Heinz-Christian Straches Anwalt Johann Pauer erklärte, er habe zwar Kenntnis von einem Ermittlungsverfahren, könne aber nicht sagen, ob es auch seinen Mandanten betreffe. Strache hatte nach Bekanntwerden des Videos bestritten, dass es illegale Spenden an die FPÖ gegeben hatte und sich bei Unternehmen entschuldigt, deren Namen er im Video genannt hatte.

Drei Verdächtige bei Video-Ermittlungen

Auch der Ursprung des Videos interessiert die Justiz: Die Staatsanwaltschaft Wien hat laut „profil“ derzeit drei Verdächtige im Visier: Den österreichischen Sicherheitsmann Julian H., der maßgeblich an der Planung und Umsetzung der Operation Ibiza beteiligt gewesen sein soll. Zudem einen Österreicher mit bosnischen Wurzeln und Lebensmittelpunkt in Salzburg sowie einen ebenfalls dort wohnhaften bosnischen Staatsbürger.

Den drei Männern wird „Täuschung“, „Missbrauch von Tonaufnahme-und Abhörgeraten“ sowie „Fälschung besonders geschützter Urkunden“ vorgeworfen. Der Wiener Rechtsanwalt M., der als Auftraggeber der Truppe um Julian H. gilt, wird in dem vorliegenden Schriftsatz nicht explizit als Verdächtiger geführt. Seine Rolle ist aber ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen - mehr dazu in Anwalt gesteht Mitwirkung an „Ibiza-Video“.

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