Trend zu Ökomode auch in Wien

Früher als Schlabberlook belächelt, findet ökologisch produzierte Kleidung weltweit immer mehr Käufer. Auch in Österreich kommt der Trend zu nachhaltiger Mode langsam in Fahrt. In Wien setzen mittlerweile an die 30 Designer und Geschäfte auf Öko-Textilien.

Öko ist chic: Stars wie U2-Sänger Bono haben als Vorreiter Fairtrade-Mode bereits vor Jahren auf den Markt gebracht. Vor fünf bis zehn Jahren habe es in Wien gerade eine Handvoll Geschäfte mit Öko-Textilien gegeben, so Gabriele Wittner von der Wiener Umweltberatung gegenüber Radio Wien.

Model für Mija-t-rosa

Mija-t-rosa, Julia Spicker

Durch den weltweiten Trend hin zur Öko-Mode ist die Zahl aber rasant gestiegen. Derzeit gibt es etwa 30 Anbieter. Diese würden grob aus zwei Gruppen bestehen. Einerseits gebe es junge Designer, die sich selbstständig gemacht hätten und nun Biomode produzieren. Andererseits verzeichne man einige Betriebe, die seit Jahren auf Öko-Textilien setzen würden.

Baumwolle aus Bio-Produktion

Öko-Mode, Naturtextilien, „grüne“ Bekleidung: Naturfasern können aus kontrolliert biologischem Anbau bzw. kontrollierter Tierhaltung stammen. Derzeit kommen aber nur 0,1 Prozent der rund 25 Millionen Tonnen Baumwolle jährlich aus Bio-Produktion. Dabei gehen etwa 30 Prozent der weltweit ausgebrachten Pestizide auf das Konto von konventionell angebauter Baumwolle. Böden, Wasser und die dort arbeitenden Menschen leiden schwer darunter.

Gütesiegel auch bei Textilien

Bio ist aber nicht gleich Bio. Denn auch für ökologische Mode gibt es Gütesiegel. Das wichtigste ist das internationale G.O.T.S-Siegel, bei dem der Fertigungsprozess von Anfang bis zum Ende kontrolliert wird. Daneben gibt es wie bei Nahrungsmitteln ein Fair-Trade-Siegel.

Kleidung aus biologisch hergestellten Fasern erkennt man zudem an Etiketten wie „Bio“, „kbA“ (kontrolliert biologischer Anbau) und „organic“. Solche Zertifizierungen stellen sicher, dass die Textilien ohne chemische Dünger, ohne Pestizide und gentechnikfrei hergestellt wurden. Laut Lebensministerium sind zwei von drei T-Shirts aus China aus gentechnisch veränderter Baumwolle.

Laut der Wiener Umweltberatung sind große Modeketten schon teilweise auf den Bio-Trend aufgesprungen. Einziger Unterschied: Bei Ketten wird die Baumwolle zwar biologisch angebaut, die weitere Verarbeitung wie Bleichen und Färben läuft aber konventionell ab.

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