Wien-Mitte-Gebäude im Rohbau fertig

Nach vierjähriger Bauzeit ist der Rohbau für das Bürogebäude beim Bahnhof Wien-Mitte fertig. Das 70 Meter hohe Gebäude soll im Herbst 2012 eröffnet werden. Auch ein Einkaufszentrum ist geplant, die Markthalle bleibt erhalten.

Der U-förmige Gebäudekomplex wird 17 Stockwerke umfassen, die Bruttogeschoßfläche für Büros, Geschäfte und Gastronomie wird 150.000 Quadratmeter betragen. Das Herzstück soll ein etwa 30.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit Shops und Gastronomie werden. Laut Bauträger Austria Immobilien sind im Shoppingcenter etwas mehr als 80 Prozent sowie bei den Büroflächen etwas weniger als 80 Prozent vermietet.

Baustelle des Büroturms am Bahnhof Wien-Mitte in Landstraße

APA/Herbert Pfarrhofer

Rohbau bei Büroprojekt Wien-Mitte

Schwierige Arbeiten wegen Bahnhof

Die Baufirma bezeichnete bei der Gleichenfeier die Lage der Baustelle als größte Schwierigkeit. Neben zwei U-Bahn- und fünf Schnellbahnlinien fährt auch der City Airport Train (CAT) vom Bahnhof Wien-Mitte weg. Der Bauplatz zwischen Landstraßer Hauptstraße, Gigerstraße und Marxergasse liegt über dem Bahnhof. Die Arbeiten am Rohbau erfolgten bei laufendem U- und Schnellbahnbetrieb. Täglich frequentieren etwa 100.000 Menschen die Station. Ein detaillierter Bauablauf sei daher notwendig gewesen.

An das neue Gebäude grenzt die in der Invalidenstraße gelegene alte Markthalle. Diese wird in den Neubau integriert und adaptiert. Sie soll laut Bauträger „ähnlich wie vorher, nur moderner und besser“ aussehen, auch ein Markt soll wieder in die Halle kommen.

Rund neun Monate Verzögerung

Bei den Bauarbeiten kam es zu einer Verzögerung von etwa neun Monaten. Die meiste Zeit hatten die Arbeiten am Fundament in Anspruch genommen. So sei es schwierig gewesen, zwischen den Gleisanlagen sogenannte Lastlinien zu finden, die das Gewicht des Gebäudes über die Fundamente in den Boden bringen.

Als nächste Schritte sind Arbeiten an der Fassade sowie der Innenausbau geplant. Der Bau wird von der „Wien Mitte Immobilien GmbH“ errichtet, die jeweils zur Hälfte der Bank Austria und der Austria Immobilien gehört. 480 Millionen Euro werden investiert.

UNESCO verhinderte früheres Projekt

Dem Bauprojekt Wien-Mitte waren langjährige Diskussionen vorausgegangen. Ein früheres Projekt mit bis zu 97 Meter hohen Bürotürmen scheiterte im Jahr 2003. Sowohl Bürgerinitiativen als auch die UNESCO hatten das Projekt abgelehnt. Die UNESCO hatte die hohen Türme für unvereinbar mit dem Weltkulturerbestatus der Wiener Innenstadt gehalten.

Link: