AKH: Geldspritze wendet Notbetrieb ab

Die angedrohten Sparmaßnahmen im AKH kommen nun doch nicht. Der Bund gewährt der Medizinischen Universität Wien (Med-Uni) eine finanzielle „Überbrückungshilfe“, sagte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle nach einem Gespräch mit Vertretern der Uni, des AKH und der Stadt Wien.

Damit wird es die ab Februar geplanten Einschränkungen nicht geben. Vorgesehen war etwa eine Reduktion bei den Nacht- und Wochenenddiensten. Die Ärzte am AKH hatten dagegen zuletzt im Rahmen mehrerer Betriebsversammlungen protestiert.

Finanzierung bis Sommer 2013 gesichert

Das Wissenschaftsministerium werde seinen Beitrag leisten, um das „Drohszenario“ Leistungskürzungen abzuwenden, sagte Töchterle in seiner Mitteilung. Damit sei die Finanzierung der Journaldienste bis zum Sommer 2013 sichergestellt.

Zudem sei die Erarbeitung mittel- und langfristiger Maßnahmen zu einer verbesserten Steuerung und mehr Effizienz am AKH möglich, so der Minister. „Es werden nun AKH, Medizinische Universität Wien und der Betriebsrat strukturelle Maßnahmen ausarbeiten, damit künftig keine Finanzierungslücken mehr entstehen.“ Derzeit ist die Stadt Wien Spitalsträger. Die Med-Uni bezahlt die Ärzte.

Sparsamere Modelle entwickeln

Auch der konkrete Modus der Finanzspritze wurde fixiert: Die Med-Uni bekommt die nötigen Mittel als Vorgriff auf das Budget der kommenden Leistungsvereinbarung. Diese Mittel seien dann „entsprechend zu refundieren“. Die Voraussetzung für den einmaligen Vorgriff sei, dass alle Beteiligten bis dahin kostensparende Journaldienstmodelle und Modelle der Betriebsführung und Synergien mit der Stadt Wien ausarbeiten. Damit müsse künftig verhindert werden, dass eine derartige Finanzlücke wieder entstehe, hieß es in der Aussendung.

Rektor Schütz zufrieden

Med-Uni-Rektor Wolfgang Schütz zeigte sich über die Einigung zufrieden: „Ich bin sehr froh, dass meine monatelangen Appelle an Bund und Stadt doch noch gehört wurden.“ Auch die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) begrüßte die Lösung: „Dieser Mut wäre von Anfang an gefragt gewesen.“

Ehemalige Professoren setzen sich für Lösung ein

In die Diskussion um eine Lösung der AKH-Finanzierung forderten zuletzt elf emeritierte Professoren ein klares Bekenntnis zum Universitätsspital. Sie wollen zudem eine Betreibergesellschaft auf internationalem Niveau - mehr dazu in Professoren für neue AKH-Gesellschaft.

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