Hofreitschule: Weibliche Bewerberflut

Eine einschneidende Neuerung in der Spanischen Hofreitschule hat es 2008 gegeben: Seither werden auch Frauen als Bereiterinnen aufgenommen. Laut Chefin Elisabeth Gürtler herrscht großer Andrang an Bewerberinnen.

Die Nachfrage komme „eigentlich fast hauptsächlich“ von Damen: „Ich glaube, jetzt müssen wir mal aufpassen, dass wir noch genügend Herren da haben werden. Denn wenn wir hier die Bewerbungen anschauen, dann wären wir bald eine reine Damentruppe. Aber das kann’s auch nicht sein. Es muss auch Leute geben, die Kraft haben. Viele Pferde lassen sich nicht von Damen reiten“, sagte Hofreitschul-Geschäftsführerin Elisabeth Gürtler.

Die Hofreitschule hat 2008 erstmals in ihrer 430-jaehrigen Geschichte Frauen als Bereiter aufgenommen

APA/Robert Jäger

2008 wurden erstmals in der 430-jährigen Geschichte Frauen als Bereiter aufgenommen

Es sind sehr, sehr talentierte Reiterinnen", lobte Oberbereiter Andreas Hausberger seine Kolleginnen. Derzeit gibt es fünf Elevinnen (so werden die Lehrlinge genannt) im Traditionsunternehmen.

Eine von ihnen ist die 24 Jahre alte Wienerin Hannah Zeitlhofer. „Es war anfangs schon ziemlich ungewöhnlich, weil in Reitställen trifft man normalerweise nicht so oft auf Männer“, schilderte sie ihren ersten Eindruck zu Beginn der Ausbildung.

Zwei Lipizzaner der spanischen Hofreitschule

APA/Herbert Pfarrhofer

2011 „zumindest“ eine schwarze Null

Erfreuliche Nachtrichten gibt es auch für die Chefetage. Die Hofreitschule wird das Jahr 2011 „zumindest“ mit einer schwarzen Null abschließen, berichtete Gürtler. „Ich bin sehr froh, dass wir das jetzt geschafft haben“, unterstrich sie. In den vergangenen Jahren sorgte das Defizit der Traditionseinrichtung wiederholt für Schlagzeilen.

„Es wird wahrscheinlich eine schwarze Null sein, kein Minus.“ Die Geschäftsführerin freute sich: „Und darauf bin ich stolz, denn es schafft nun endlich einmal den Spielraum, den wir brauchen, um durchzuatmen. Und nicht nur immer unter dem Druck zu stehen, nur noch zu sparen.“ Für das Jahr 2012 habe man sogar „einen kleinen Überschuss“ budgetiert.

Gürtlers Geschäftsführer-Vertrag läuft bis Ende 2012. Eine Fortsetzung könnte es geben: „Also, ich werde mich auf jeden Fall bewerben“, kündigte sie an.

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