Staatsoper mit neuer Probebühne im Arsenal
Bisher standen der Staatsoper drei Probebühnen und eine Ballettbühne im Haupthaus zur Verfügung. Die sind jedoch alle kleiner als die Hauptbühne, weshalb nicht mit Kulissen geprobt werden konnte. Auf der Hauptbühne fand aufgrund der Kulissenumbauten maximal eine Probe pro Tag statt. „Wenn man ein bisschen Erfahrungen mit den Opernhäusern der Welt hat, findet man die bisherigen Probedingungen echt arm“, so Direktor Dominique Meyer.
Elf Monate Bauzeit, 8,2 Millionen Euro
Die neue Bühne hat jetzt die gleichen Maße wie die Hauptbühne. Der Bau liegt auf Stahlbetonstützen und lässt damit im Foyer Raum für Lieferungen. Die Fundierung der Probebühne erfolgte aus statischen Gründen mit 23 Meter in die Tiefe reichenden Pfählen. Geplant wurde die Probebühne vom Architekturbüro Kiskan-Kaufmann und Venturo ZT, die als Sieger aus dem dafür ausgeschriebenen Architekturwettbewerb hervorgegangen sind.
APA/Herbert Pfarrhofer
Mit elf Monaten Bauzeit und Gesamtkosten von rund 8,2 Millionen Euro liegt die neue Probebühne im Zeit- und Budgetrahmen. Direktor Meyer ist zufrieden: „Es ist eine sehr elegante Lösung.“ Denn der Grund gehörte bereits der Theaterservice GmbH, das Kulissendepot und die Werkstätten liegen nebenan. Finanziert wird der Umbau mit einer Mietzinsvorauszahlung auf 25 Jahre.
Mehr Aufführungen für Kinder
Den neu gewonnen Platz auf der Hauptbühne will Direktor Meyer vor allem für Wiederaufnahmen und Repertoirevorstellungen nutzen. Außerdem sollen mehr Aufführungen für Kinder stattfinden: „Für mich ist es enorm wichtig, dass wir regelmäßig Kinderopern im großen Hauptraum spielen.“ Trotzdem bleibt das traditionelle Kinderzelt auf dem Dach der Staatsoper - hier werde man weiterhin kleinere Opern spielen, so Meyer.
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Seit 20. Jänner läuft der Probebetrieb im Arsenal. Das Ensemble probt auf 800 Quadratmeter, außerdem beherbergt das neue Haus Büros und Garderoben. Der 460 Quadratmeter große Rollenboden in zehn Meter Höhe und die 20 Punktzüge sorgen für ähnliche Probebedingungen wie auf der Hauptbühne der Staatsoper.
Keine weitere Spielstätte
Publikumsbetrieb und Veranstaltungen mit Zuschauern wird es in der Probebühne allerdings nicht geben. „Es reicht. Wir wollten keine zusätzliche Spielstätte. Wir wollten ein Problem lösen, kein neues schaffen“, ist sich Meyer sicher.