Pädophile locken Opfer online mit Geld

Pädophile Täter versuchen im Internet, ihre minderjährigen Opfer mit Geld zu ködern. „Cybergrooming“ nennt man diese Anbahnung sexueller Kontakte im Internet, wie es Montagabend bei einer Präventionsveranstaltung im Stadtschulrat hieß.

„In einem Fall ist ein Kind viermal zu dem Täter gegangen. Er hat dem Opfer jeweils 150 Euro für Oralsex geboten“, so Markus Trenn vom Wiener Landeskriminalamt im Zuge der Veranstaltung. Bei dieser besonderen Form der sexuellen Belästigung speziell in den Social Networks seien Kinder und Jugendliche besonders gefährdet. Das Internet erleichtere den Pädophilen ihr Ansinnen ungemein. Vertrauensaufbau mit dem Ziel, Sex zu erlangen, lautet die Strategie der Täter. Allerdings ist die Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen im Wege einer Telekommunikation seit Jahresbeginn strafbar (Paragraf 208a Strafgesetzbuch).

Zwei Tätergruppen genannt

Trenn zufolge gibt es grob gesagt zwei Tätergruppen: Neben den eingangs beschriebenen Aggressiven - ein Beispiel wäre etwa das Ködern mit Geld - gibt es auch die Subtileren. Diese wollen zum Beispiel ein Foto des Opfers haben oder persönliche Daten herausfinden.

Das Ziel der Täter ist, egal mit welcher Methode, am Ende ein Treffen mit ihren Opfern. Die Kinder und Jugendlichen wiederum wollen es vermeiden, dass ihre Eltern davon erfahren. In Oberösterreich etwa hatte ein Kind im Internet einen neuen Freund kennengelernt. Die Eltern wussten davon und untersagten ein Treffen. Das Kind schlich sich dennoch davon. Zum Glück wohnte der Freund weit entfernt. Vor der Wohnung des Mannes in Deutschland wurde das Opfer gestoppt. Bei dem neuen „Freund“ handelte es sich um einen gerade erst aus der Haft entlassenen Sextäter.

Viele Punkte zu beachten

Hausverstand, Skepsis im Internet und offene Kontrolle der Tätigkeiten der Kinder im Internet empfahl der Experte. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass das Kind keine Nicknames verwendet, die Rückschlüsse auf sein Alter zulassen, keine persönlichen Daten bekanntgibt, dass sichere Passwörter verwendet werden und die Privatsphäreeinstellungen sehr restriktiv sind. Das betrifft auch die Eingrenzung des Aufscheinens persönlicher Daten bei Suchmaschinen.

Wenn sich ein Kind mit einer Internetbekanntschaft trifft, sollte man darauf achten, dass dies in Begleitung geschieht und dass das Treffen an belebten Orten abläuft - Motto: Licht, Leute, Lärm.

Links:

  • Stopline Website zur Meldung von kinderpornografischem oder nationalsozialistischem Material
  • Rat auf Draht Sicherheitstipps für das Internet