Erste Wiener Pop-Akademie startet im Herbst

Im Gasometer startet im Herbst 2012 die erste Wiener Pop-Akademie. Die Stadt betreibt das Ausbildungszentrum gemeinsam mit einem privaten Partner, Zielgruppe sind zwölf- bis 18-jährige Jugendliche.

Die Stadt will eine „Lücke schließen“, wie Schulstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) bei der Präsentation erklärte - Popular- und Weltmusik zu erlernen sei bisher Mangelware gewesen. Im Wiener Gasometer, Turm B, werden ab dem kommenden Schuljahr 120 junge Musiker ausgebildet.

Träger der Einrichtung ist die Johann Sebastian Bach Musikschule der Diakonie: „Unsere Zielgruppe sind die 12- bis 18-Jährigen, die in einer Band spielen oder etwa Songschreiben lernen wollen“, betonte der künftige Leiter Hanns Christian Stekel. Neben Instrumentalunterricht und Studioarbeit soll es auch Workshops mit bekannten Musikern geben, kündigte Stekel an.

Stipendien bei Bedarf vorgesehen

Anmelden können sich alle Musikinteressierten zwischen zwölf und 18 Jahren bis 15. Juni per E-Mail an mail@bach-musikschule.at oder direkt in der Johann Sebastian Bach Musikschule. Voraussetzungen sind gute Kenntnisse in einem Instrument sowie, so hieß es, hohes Engagement.

Die Stadt Wien unterstützt den Aufbau des Ausbildungszentrums für Popular- und Weltmusik mit insgesamt 1,2 Mio. Euro. Für die Schüler werde es bei Bedarf Stipendien geben, versprach Stekel. Die Kosten der speziellen Musikausbildung würden pro Jahr zwischen 810 und 950 Euro betragen.

Hoher Versorgungsgrad bei Musikausbildung

Unter dem Titel „Zukunftsbild Musik in Wien 2015+“ hatte die MA 13 für Bildung und Jugend im vergangenen Oktober an allen Schultypen eine Umfrage mittels Fragebögen gestartet. Dabei ging es vor allem darum, das aktuelle Musikausbildungsangebot in Wien abzubilden. Insgesamt wurden 10.000 Fragebögen an alle Schultypen verschickt, wovon 7.900 zurückkamen.

„Die Ergebnisse haben uns überrascht. Der Versorgungsgrad der Wiener Kinder und Jugendlichen in der Musikausbildung ist höher als erwartet“, hob Stadtrat Oxonitsch hervor. Insgesamt lernen 26 Prozent der Schüler ein Instrument, wobei Klavier und Gitarre am beliebtesten sind. Elf Prozent der insgesamt 7.900 Befragten nehmen Singunterricht.

Spitzenreiter waren dabei die Allgemein Höherbildenden Schulen (AHS) mit rund 35 Prozent, gefolgt von der Neuen Mittelschule (24,4 Prozent). Viel weniger Musikangebot gibt es laut der Umfrage an Hauptschulen (19,1 Prozent) und Polytechnischen Schulen (14,1 Prozent).

Zentrale Beratungsstelle geplant

„Wie die Ergebnisse klar zeigen, müssen wir verstärkt an der Niederschwelligkeit der Angebote und der sukzessiven Integration von Musik in den Unterricht arbeiten“, erklärte Oxonitsch. Außerdem ist eine zentrale Ansprech- und Beratungsstelle für das gesamte Musikausbildungsangebot geplant. Wiener Musikschulen (öffentliche sowie private, Anm.) würden daher gemeinsam mit etablierten Wiener Orchestern an Strategien arbeiten, den Stellenwert der Musikstadt Wien und das Angebot auszubauen, hieß es.

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