Acht Jahre Haft für Banküberfall

Zu acht Jahren Haft ist am Montag im Straflandesgericht ein 36-Jähriger verurteilt worden, der im März eine Bank in Wien-Margareten überfallen hatte. Sein Motiv waren Spielschulden, die Beute betrug knapp über 1.000 Euro.

„Ich hab’ keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Die Leut’ sind mir so zuwe g’stieg’n“, erklärte der Angeklagte beim Prozess im Straflandesgericht. Bei Kredithaien hatte er einen Schuldenberg angehäuft, am Tag des Überfalls war eine Rate fällig. Unmissverständlich waren ihm ernsthafte Konsequenzen angedroht worden, sollte er nicht zahlen.

„Ich hab die ganze Nacht zu wenig geschlafen. Ich hab kein Geld gehabt, nicht mal für Essen. Ich wollte, das ich zu mehr Geld komm, dass mir nix passiert“, erläuterte er. Also holte er eine Gaspistole aus dem Keller und marschierte mit der Waffe und einem Zettel, auf dem „Überfall! Kein Alarmpaket!“ geschrieben stand, in die nächstbeste Bank.

Beute von 1.070 Euro

Der Bankraub brachte dem 36-Jährigen gerade einmal 1.070 Euro ein. Das reichte, um die fällige Rate von 900 Euro zu begleichen. Mit dem Rest kaufte er sich Nahrungsmittel. Am nächsten Tag wurde er festgenommen: Eine Angestellte einer anderen Bank, in der er Kunde war, hatte ihn auf einem in den Medien veröffentlichten Fahndungsfoto wiedererkannt.

Nach der Festnahme stellte sich heraus, dass der 36-Jährige bereits 2006 eine Bank überfallen und dafür sechs Jahre Gefängnis ausgefasst hatte. 2009 wurde er bedingt entlassen.

Er fand einen Job als Kellner in einem Kaffeehaus, ehe ihn seine Spielsucht wieder einholte. Drei Wochen vor dem neuerlichen Bankraub hatte er an seinem Arbeitsplatz knapp 7.000 Euro unterschlagen, um damit ebenfalls offene Verbindlichkeiten abzudecken.