Wien im Zeichen der Filmmusik
Er steht vielleicht am Anfang einer großen Karriere: Michael Kurt Schäfer. Der 28-jährige Niederösterreicher überzeugte die internationale Jury mit seiner „einfallsreichen und harmonischen Umsetzung“ bei der Neuvertonung einer Szene aus dem Film „Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan“. Der Österreichische Komponistenbund hatte den Preis bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. Der vom Filmfonds Wien gestiftete Preis ist mit 7.000 Euro dotiert. Mehr als 100 Neuvertonungen von Komponistinnen und Komponisten aus ganz Österreich wurden eingesandt. Aufgabe war es, Sequenzen aktueller österreichischer Filmproduktionen neu zu vertonen.
Miriam Baumann
Vergeben wurde der Preis im Rahmen der "Film Composers Lounge im Porgy & Bess. Die Veranstaltung des Komponistenbunds soll nicht nur herausragende Nachwuchsarbeiten sichtbar machen, sondern auch international beachtete audiovisuelle Musik. Neben Filmkomponisten werden auch Kooperationsarbeiten der Universität für Musik und darstellende Kunst und der Filmakademie Wien präsentiert.
Zur Förderung heimischer Filmmusik
Bevor am Sonntag und Montag die große Filmmusikgala „Hollywood in Vienna“ zu hören ist, geht es am Samstag in der Universität für Musik und darstellende Kunst noch um die Theorie von Filmmusik. Am Branchentag der heimischen Film- und Medienmusik wird über Chancen und Perspektiven sowie kulturpolitische und wirtschaftliche Aspekte diskutiert.
Dabei geht um Fragen betreffend Urheberrecht, Musikverwertung, Online-Musiknutzung und Musikexport bis hin zur Vorbereitung konkreter Aktivitäten betreffend Förderung und Verbreitung der heimischen Filmmusik.
APA/Ludwig Schedl
Große Töne bei „Hollywood in Vienna“
Ganz große Filmmusik erklingt dann bei „Hollywood in Vienna“ am Sonntag und Montag: Unter dem Motto „Thrilling Moments“ wartet die Gala mit Stargästen wie Lalo Schifrin und Al Jarreau auf. Der argentinische Komponist Schifrin wird zu seinem 80. Geburtstag mit dem Wiener Max-Steiner-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Schifrin schrieb die Titelmelodien für Filme wie „Mission Impossible“ und „Shrek“. Es ist nicht der erste Preis in seiner Karriere: Schifrin erhielt vier Grammys und war mehrfach für Oscars und Golden Globes nominiert.
„Es ist für mich eine große Ehre, diesen Preis gerade in der Hauptstadt der Musik, Wien, empfangen zu dürfen“, freute sich Schifrin schon vor der Verleihung. Schifrin lernte beim Vater von Daniel Barenboim, finanzierte als Jazzpianist in Pariser Nachtclubs sein Studium und gründete in Buenos Aires eine Big Band, bevor er in Hollywood die Musik für mehr als 100 Filme schrieb. Die Musik zur Gala kommt vom RadioSymphonieOrchester Wien unter der Leitung des Hollywood-Dirigenten David Newman. Durch das Programm führt Gedeon Burkhard.