Abschlussübung im Wienerwaldtunnel
Die letzte der vier Großübungen auf der neuen Strecke trug den Arbeitstitel „Florian“, der Zusammenstoß und die Entgleisung zweiter Züge im Wienerwaldtunnel wurden geübt. Die rasche Alarmierung, eine schnelle Einrichtung der Einsatzleitung und eine effektive Zusammenarbeit der ÖBB mit den Einsatzkräften vor Ort waren die Übungsziele.
Etwa 350 Einsatzkräfte aus Wien und Niederösterreich waren dabei, sie wurden von rund 50 Laiendarstellern unterstützt. Laut ÖBB haben die geprobten Abläufe funktioniert, zufrieden war man auch mit der Selbstrettung der Passagiere durch die Fluchttüren im Tunnel.
Zusammenarbeit über Landesgrenzen
„Trotz der geringen Unfallwahrscheinlichkeit in einem Eisenbahntunnel ist es wichtig, angemessene Sicherheitsstandards zu gewährleisten, die den Ablauf eines Notfalls im Tunnel miteinbeziehen“, sagte der Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG, Andreas Matthä. Im September haben die Einsatzkräfte bei einer Übung einen Unfall mit einem Güterzug angenommen - mehr dazu in Großübung im Lainzer Tunnel.
Die Übungsserie habe bewiesen, dass die Einsatzorganisationen sowohl untereinander als auch über Landesgrenzen hinweg vorbildlich zusammenarbeiten, hielten Gerald Hillinger, Branddirektor von Wien, und Josef Buchta, Landesfeuerwehrkommandant von Niederösterreich, fest.
Landesrettungskommandant Werner Kraut vom Roten Kreuz NÖ bezeichnete die Teilnahme als wichtig, weil es auf das Zusammenspiel ankomme, damit im Ernstfall eine reibungslose und schnelle Abwicklung möglich sei. Auch der Wiener Rettungsdienstleiter Jochen Haidvogel verwies darauf, dass die Kooperation über die Landesgrenze hinweg funktioniere.
25 Kilometer Tunnellänge
Der Wienerwaldtunnel ist einer von acht Tunnels auf der neuen Bahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten. Der Wienerwaldtunnel und der Lainzer Tunnel treffen sich unterirdisch im Knoten Hadersdorf und sind gemeinsam rund 25 Kilometer lang. Die Strecke geht am 9. Dezember in Betrieb, auch auf dem neuen Wiener Hauptbahnhof werden ab dann Züge halten - mehr dazu in Erste Tickets für Fahrten ab Hauptbahnhof.