Artothek nun im 21er Haus

Die Artothek des Bundes ist vor kurzem in das 21er Haus im Schweizergarten übersiedelt. Davon erhofft man sich Synergien. Ein Jahr nach der Eröffnung gab es bisher nur rund 40.000 Besucher im 21er Haus.

Die Artothek, die Sammlung von Werken österreichischer Künstler durch den Bund, wurde 1948 gestartet. Rund 36.000 Kunstwerke sind derzeit in der Artothek enthalten, mit dem jährlichen Budget von 500.000 Euro werden etwa 100 Werke pro Jahr angekauft.

Ab nun kümmern sich mehrere Mitarbeiter des Belvedere um die Verwaltung und Verleihung der Sammlung. Sowohl Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) als auch Belvedere-Direktorin Agnes Husslein versprechen sich „große Synergien und Vorteile für das Haus“. Die Sammlung sei mit der Übersiedlung auch gleich digitalisiert worden. Insgesamt erhält das Belvedere vom Bund für die Verwaltung der Artothek 211.000 Euro jährlich.

Bisher 40.000 Besucher

Ein Jahr nach der Wiedereröffnung des 21er Hauses im Schweizergarten bieten die Besucherzahlen „room for improvement“, wie es Husslein umschrieb: „Allerdings habe ich immer gesagt, die Positionierung eines neuen Hauses braucht drei Jahre.“ Derzeit verzeichne das 21er Haus, von Mittwoch bis Sonntag geöffnet, etwa 100 bis 250 zahlende Besucher pro Tag, das sind laut Belvedere seit der Eröffnung insgesamt 40.000.

Die Kosten für das 21er Haus belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro jährlich, dabei würden 2,5 Millionen vom Bund kommen. „Die restlichen zwei Millionen müssen durch das Belvedere erwirtschaftet werden“, erklärte Husslein. „Da wir ein extrem erfolgreiches Jahr im Belvedere hatten, wird das mit diesem Polster zumindest auch im nächsten Jahr sicher funktionieren.“

Neuer Ausstellungsraum für junge Künstler

„Das erste Jahr war geprägt von Experimenten sowie dem Versuch, das Haus kennenzulernen und den Raum zu erarbeiten“, meinte Husslein. Ergebnis ist nicht nur die neu konzipierte „Sammlung #2“, sondern auch ein komplett neu geschaffener „Raum im Raum“. Dieser soll als Erstauftrittsfläche zukünftig jungen Künstlern, die bisher noch nicht museal erfasst waren, Ausstellungsfläche bieten. Die Ausstellungen wechseln alle sechs Wochen, den Anfang macht Andy Boot mit „Überflächen“, wo sich der Künstler mit der Bedeutung der Oberfläche in einer zunehmend virtuellen Welt auseinandersetzt.

Die „Sammlung #2“ soll dagegen einen Überblick über das österreichische Kunstschaffen seit 1945 bieten und dabei junge und alte Positionen nebeneinanderstellen. Deshalb sei die Sammlung auch nicht chronologisch gehängt, sondern in die Themengebiete „Kunstszenen“, „Schriftbilder“, „Nach der Malerei“, „Knoten/Reihe/Struktur“ und „Zwischen Abstraktion und Figuration“ gegliedert. Das soll atmosphärische und inhaltliche Klammern bieten. Zu sehen sind einige neue Werke und Altbestände der Sammlung.

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