Museum statt Finanzministerium
Das Finanzministerium hatte früher seinen Sitz in der Himmelpfortgasse, im Jahr 2000 fiel die Entscheidung zur Sanierung des Gebäudes. Damals war auch geplant, die Prunkräume nach der Sanierung wieder für das Ministerkabinett und für Besprechungen zu nutzen.
Diesen Plan änderte Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), nachdem sie die Räume erstmals besichtigt hatte: „Ich war so überwältigt und überrascht, dass ich mir nicht habe vorstellen können, hier selber einzuziehen.“ Auch sei es schwierig, in den Repräsentationsräumen ergonomische Büroreinrichtungen unterzubringen.
APA/Herbert Neubauer
Das einstige Winterpalais von Prinz Eugen wird daher nicht mehr zu Repräsentationszwecken genützt (laut Fekter ein „früheres Politikverständnis, das heute nicht mehr zeitgemäß ist“), der administrative Teil des Ministeriums wird aber im Frühjahr 2013 wieder in das sanierte Palais übersiedeln. Fekter wird ihren Sitz im Nachbargebäude, dem Questenberg-Kaunitz-Palais in der Johannesgasse, aufschlagen.
APA/Herbert Neubauer
Start mit Schau zum Geburtstag von Prinz Eugen
Das Konzept wurde am Freitag im roten Salon des Palais von Finanzministerin Fekter, Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco präsentiert. Ab Oktober 2013 wird das Belvedere die Räume mit einem Kulturprogramm bespielen, zum Start ist eine Schau anlässlich des 350. Geburtstags von Prinz Eugen geplant. Die Adaptionen für die Museumsnutzung sollen im Frühjahr 2013 beginnen.
Husslein-Arco plant ein „Schaufenster des Barocks“, „zeitgenössische Interventionen“ sollen Teil des Konzepts sein: „Hier haben wir es wirklich mit einem Barockjuwel vom Feinsten zu tun. Es ist praktisch im ursprünglichen Zustand.“ Es werde gemeinsame Tickets mit dem Belvedere geben und allgemein eine enge Verschränkung mit dem bestehenden Publikumsmagneten.
APA/Herbert Neubauer
Jährliche Kosten von 2,55 Mio. Euro
Die Kosten für die museale Neunutzung betragen einmalig 5,7 Mio. Euro für Ein- und Umbauten. Künftig werden dann 2,55 Mio. Euro jährlich vom Finanzministerium an Kulturministerin Schmied überwiesen, welche sie zweckgebunden ans Belvedere weiterreicht.
„Für mich als Kunst- und Kulturministerin ist das natürlich großartig“, zeigte sich auch Claudia Schmied von der gefundenen Lösung angetan. Sie selbst hatte als Mitarbeiterin von SPÖ-Finanzminister Rudolf Edlinger zwischen 1997 und 1999 noch in den Räumlichkeiten verbracht: „Da fanden auch durchaus handfeste Besprechungen wie Budgetverhandlungen statt.“
Von der Zukunftsperspektive des Konzepts einer musealen Bespielung war die Ministerin jedenfalls überzeugt: „Am Anfang steht das Wollen. Wir drei wollen, dass das Projekt ein Erfolg wird, und deshalb wird es einer.“
Links:
- Bald Museum im Finanzministerium? (wien.ORF.at; 17.11.2012)
- Finanzministerium: Umbau im Visier (wien.ORF.at; 9.12.2011)
- Finanzministerium
- Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
- Belvedere