„Kinomode“ für Sonntagsöffnung
Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner glaubt, ein Schlupfloch für seine lange ersehnte Sonntagsöffnung gefunden zu haben. Für Kinos gibt es nämlich besondere Vorschriften. Seit vergangenem Wochenende haben zwei Modeketten im Kinogebäude auch sonntags von 13.00 bis 22.00 Uhr geöffnet.
APA/Techt
Aus Lugners Sicht geht das deshalb, weil sie Waren verkaufen, die einen Bezug zum Kino haben. Der Bezug ist in dem Fall laut Lugner „Kinomode“, wie es dem Vernehmen nach hieß. „Die bieten das an, was man in Filmen anzieht.“ Daher hätten die Modegeschäfte direkt etwas mit der Veranstaltung zu tun und dürfen aufsperren.
Gewerkschaft bereits auf Barrikaden
Anders sieht das die Gewerkschaft: „Beim ersten Paar Socken, das am Sonntag verkauft wird, hagelt es Anzeigen“, stellte der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft GPA-djp, Franz Georg Brantner, bereits klar. Die Ladenöffnungszeiten ließen die zitierten Schlupflöcher „natürlich nicht“ zu, so Brantner. Der Gesetzgeber meint mit Waren mit Kino-Bezug hauptsächlich Snacks.
Sonntags-Pläne auch für Supermarkt
Abgesehen von den zwei Modegeschäften soll auch ein Supermarkt in der Lugner City künftig sonntags aufsperren. Aufgestellte Stehtische sollen der Filiale zu einer Gastrokonzession verhelfen.
Lugner kämpft seit Jahren für die Sonntagsöffnung. Zuletzt brachte er eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein. Die Ungleichbehandlung sowohl innerhalb Österreichs als auch im Vergleich mit dem benachbarten Ausland sei „eine Sauerei“, wogegen er sich wehren werde, begründete Lugner seine Klage - mehr dazu in Lugner klagt wegen Menschenrechten.
Link:
- Öffnungszeiten: Lugner klagt Spar (wien.ORF.at; 24.8.2012)