Grippe schlägt nochmals heftig zu

Zuletzt waren die Experten der Stadt Wien noch überzeugt, dass der Höhepunkt der Grippewelle bereits erreicht ist. Weit gefehlt: In der Vorwoche gab es mit 17.000 Erkrankungen nochmals einen sprunghaften Anstieg.

Damit hatte man nicht mehr gerechnet: Mit 15.100 Neuerkrankungen an Virusgrippe und grippalen Infekten sollte die Krankheitswelle laut MA 15 ihren Höchststand erreicht haben. Doch nun wurden 17.000 Erkrankungen gezählt. Das ist auch wesentlich mehr als zur Hochsaison im Vorjahr. 2012 lag die Spitze bei 15.100 Neuerkrankungen.

Für Ursula Karnthaler vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien sind für diesen Anstieg neben der Witterung auch die Urlaubszeiten entscheidend: „Jetzt sind mehr oder weniger alle wieder zurück von ihrem Skiurlaub. Man trifft sie wieder verstärkt am Arbeitsplatz und in der Schule.“ Wie lange die Grippewelle noch dauert, lasse sich derzeit nicht abschätzen.

Frau misst mit einem digitalen Fieberthermometer die Körpertemperatur (gestellte Szene)

APA/Barbara Gindl

Jetzt auch Influenza B häufig

Laut Karnthaler spielt auch eine Rolle, dass am Anfang der heurigen Grippesaison vor allem Pandemieviren dominierten, jetzt aber auch verstärkt Influenza-B-Viren auftreten. Bisher grassiert in Österreich vor allem das A(H1N1)-Virus aus der „Schweinegrippe“-Pandemie von 2009/10. Daneben wird von den Virologen seltener das „ältere“ A(H3N2)-Virus nachgewiesen.

Häufig gibt es auch Infektionen mit der zumeist „milderen“ Influenza B. Generell sagen die Experten, dass die Influenza vor allem Kinder krank macht, Senioren sind bei sehr schweren Verläufen oft die Todesopfer.

Experten sehen Impfrate als Problem

Laut vielen Experten eindeutiges Manko: In Österreich waren 2008/09 nur 37 Prozent der Senioren, nur 24 Prozent der unter 65-Jährigen und nur 17 Prozent der Angehörigen der Gesundheitsberufe geimpft. Nach der Schweinegrippe-Pandemie (2009/10) ging der Verkauf der Influenza-Vakzine in Österreich auf rund die Hälfte zurück. Im neuen österreichischen Impfplan wird auch die mangelnde Durchimpfungsrate bei der saisonalen Influenza - hier muss man sich jedes Jahr immunisieren lassen - beklagt.

Das Problem der mangelnden Impfungen bei den Angehörigen des Gesundheitswesens liegt darin, dass Infizierte einerseits Patienten anstecken, sie selbst aber für die Betreuung ausfallen. Während der Influenza-Welle kann von den Kassenärzten auch das Influenzamittel „Tamiflu“ (Oseltamivir) verschrieben werden.

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