Aus für „Hanappi-Stadion“?

Die Pläne für ein neues Rapid-Stadion könnten auch zum Ende des Namens „Hanappi-Stadion“ führen. Rapid-Präsident Rudolf Edlinger denkt daran, den Namen an einen Sponsor zu verkaufen. Bis zum Sommer will man mit der Planung fertig sein.

In der Vergangenheit hat man sich bei Rapid zwar immer wieder negativ geäußert, wenn bei anderen Clubs Vereins- oder Stadionnamen an Sponsoren verkauft wurden. Für den möglichen Bau eines neuen Stadions am derzeitigen Standort in Hütteldorf kann sich Präsident Edlinger nun aber auch vorstellen, den Stadionnamen an einen Sponsor zu verkaufen. Gespräche über eine Finanzierung laufen, so Edlinger gegenüber Radio Wien.

Gerhard Hanappi Stadion

APA/Herbert Pfarrhofer

Deutsche Stadien als Vorbilder

Ein Gemeinderatsbeschluss über 17,7 Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterung des Hanappi-Stadions liegt vor. Bei den Untersuchungen der Schäden wurde klar, dass eine Sanierung 20 Millionen Euro kosten würde. „Die Struktur des Stadions würde sich aber nicht ändern, sie entspricht der Sportplatzphilosophie der 1970er Jahre und ist modernen Anforderungen nicht gewachsen“, so Edlinger im Radio-Wien-Interview.

Für ein neues Stadion rechnet Edlinger mit Kosten von 40 bis 50 Millionen Euro, Vorbilder sind etwa die Stadien in Mainz und Augsburg mit einer Kapazität von 25.000 bis 30.000 Zuschauern. Kontakte mit den Errichtern wurden aufgenommen, die Möglichkeit eines Neubaus wird in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht geprüft. Eine Entscheidung soll bis zum Sommer fallen.

Klar ist für Edlinger, dass man sich auf ein reines Fußballstadion beschränken würde. Für ein Einkaufszentrum sei der Standort in Hütteldorf nicht geeignet. Zudem glaubt Edlinger, dass eine Verbesserung der Situation für die Anrainer nur durch einen Neubau möglich ist: „Das derzeit offene Stadion sorgt jetzt für Lärmentwicklung bei Spielen, ein Neubau wäre geschlossen. Störende Einflüsse durch die Flutlichtmasten würden wegfallen, weil das unter dem Dach eingebaut wird. Andere Verkehrslösungen wären möglich.“

Kritik von Bürgerinitiative

Die Bürgerinitiative „Wir sind Hütteldorf“ lehnt eine Erweiterung der Kapazität dagegen weiter ab. „Wir sind nicht gegen die Sanierung und nicht für die Absiedlung des Stadions. Aber eine Vergrößerung der Kapazität, egal ob Ausbau des jetzigen Stadions oder Neubau, kommt für uns nicht in Betracht“, meinte Gerhard Kuchta von der Bürgerinitiative gegenüber Radio Wien.

Als Problem nannte er vor allem „den gesamten Betrieb bei Spielen, Verkehr, Verschmutzung, Vandalismus - das Aufstellen der Halteverbotsgitter und -tafeln ist jetzt schon problematisch. Fixe Halteverbotstafeln gibt es beispielsweise nicht. Bei Hochsicherheitsspielen wird der Zuschauerstrom bewusst durch unsere Wohnanlagen gelotst. Die MA48 räumt dann nur den Müll im öffentlichen Raum, die Kosten für die Reinigung in unseren Anlagen müssen wir tragen“, schilderte Kuchta.

Links: