Brandsteidl für „Bildungspflicht“

Die Einführung einer „Bildungspflicht“ statt der Schulpflicht wird auch von Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) begrüßt. Details zum Vorschlag aus dem Integrationsbericht der Bundesregierung sind allerdings noch offen.

„Ich wäre für die Wiener Schulen sehr dafür, ich halte das für super“, sagte Brandsteidl in einem Radio-Wien-Interview. Sie verwies aber auch darauf, dass ohne Investitionen eine derartige Veränderung im Bildungsbereich nicht möglich sein werde: „Das alles würde natürlich das Ergebnis rechtfertigen, unsere Jugendlichen haben es sich verdient, dass sie sich so lange mit Bildung auseinandersetzen können - lesen, schreiben, rechnen lernen -, bis sie es gesichert können.“

75.000 Jugendliche in Österreich betroffen

Auf genaue Zahlen wollte sich Brandsteidl nicht einlassen, in ganz Österreich seien etwa 75.000 Jugendliche betroffen. Sie besuchen nach ihrer Pflichtschulzeit keine fortführende Schule und haben auch keine Ausbildungsstelle oder Arbeit. Vielen fehlen Grundkenntnisse in Mathematik und Deutsch.

Der Expertenrat für Integration fordert daher im Integrationsbericht für diese Jugendlichen eine „Bildungspflicht“ bis zum 18. Lebensjahr anstelle der neunjährigen Schulpflicht.

Im Unterrichtsministerium begrüßte man die „Bildungspflicht“. Der Vorschlag sei aber nichts Neues, ein ähnlicher Vorschlag führte laut Unterrichtsministerium bereits im April zu einem Allparteienbeschluss zur Aufwertung der Polytechnischen Schule (PTS). Entsprechende Schulversuche sollen im Herbst starten - mehr dazu in Schmied-Ressort will abwarten (news.ORF.at).

Änderung der Schulnoten?

Die langjährige AHS-Direktorin Heidi Schrodt von der Initiative „Bildung grenzenlos“ sprach im Ö1-Morgenjournal von einer grundsätzlich guten Idee - allerdings müssten mit dem neuen Modell auch die klassischen Schulnoten geändert werden - mehr dazu in Expertenvorschlag: „Bildungspflicht“ statt Schulpflicht (oe1.ORF.at).

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