Zigtausende Wiener brauchen Therapie

In Wien ist laut Landesverband für Psychotherapie jeder Vierte im Laufe seines Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen - und bräuchte eine Therapie. Dafür bezahlen müssen viele Patienten aber selbst, kritisiert der Landesverband.

Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) zahlt pro Jahr für jeweils rund 12.000 Menschen, die eine Therapie machen, entweder einen Zuschuss oder eine Therapie auf Krankenschein.

Laut dem Landesverband für Psychotherapie ist der Bedarf aber höher. Es bräuchten sogar 50.000 Menschen eine Psychotherapie, sagte die Verbandspräsidentin Leonore Lerch.

Lerch: Viele von Therapie „ausgeschlossen“

Für Lerch ist es ein weiteres Problem, dass es bei der Psychotherapie auf Krankenschein zu langen Wartezeiten komme. „Das kann über mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern, bis man überhaupt einen freien Platz bekommt.“

Bekommen Betroffene diesen nicht, müssen sie die Kosten von rund 80 Euro selbst tragen und erhalten einen Zuschuss von 21,80 Euro. „Das schließt natürlich viele Menschen von der psychotherapeutischen Behandlung aus, weil sie es sich nicht leisten können“, so Lerch.

Zudem wurde dieser Betrag seit 1992 nicht wertangepasst. Lerch fordert deshalb eine Anhebung auf 40 Euro. Außerdem sollte die Kasse das Kontingent dem tatsächlichen Bedarf anpassen, sagte Lerch.

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