Post will „gelbe Zettel“ reduzieren

Der „gelbe Zettel“ zur Abholung von Paketen in der Postfiliale soll seltener zum Einsatz kommen: Künftig soll schon die erste Paketzustellung erfolgreich sein. In Wien wird dazu die Zahl der Paketempfangsboxen bis Jahresende beinahe verdoppelt.

Ein wichtiger Punkt bleibt die Reduktion der „gelben Zettel“ im Postfach, heißt es von der Post. Derzeit liegt der Erstzustellungsgrad im Schnitt bei 87 Prozent, sprich in 13 Prozent der Fälle muss sich der Empfänger mit dem „gelben Zettel“ abfinden.

Doch in Wien finden sich weit öfter „gelbe Zettel“ zur Paketabholung im Briefkasten als in ländlichen Gebieten. „In Wien ist die Quote von Bezirk zu Bezirk verschieden. Sie kann auf einmal auf 70 Prozent oder darunter sinken“, sagte Post-Sprecher Michael Homola.

„Bis Jahresende sollen 3.800 bis 3.900 montiert sein“

Die Post verfolgt das Ziel, die „gelben Zettel“ zu reduzieren, auf mehreren Wegen. Seit 2011 werden etwa Post-Boxen neben den Briefkästen montiert, in denen die Briefträger Pakete zurücklassen können. Die Empfänger müssen dann nicht mehr zur Postfiliale, um diese abzuholen. Stattdessen finden sie einen Chip im Briefkasten, mit dem sich die Paket-Box öffnen lässt - mehr dazu in Post entdeckt Kundenservice neu.

Empfangsbox der Post

APA/STEPHAN FUCHS

Deutlich mehr Paketempfangsboxen in Wien angekündigt

„Wir haben in Wien derzeit circa 2.000 dieser Boxen, bis Jahresende sollen 3.800 bis 3.900 montiert sein“, sagte Homola gegenüber Radio Wien. Das ist möglich, weil die Post Verträge mit Wiener Wohnen und anderen großen Wohnbaugesellschaften abgeschlossen hat. Die Kosten übernimmt nicht die Post selbst, sondern der jeweilige Vertragspartner. Die kleinste Paketempfangsbox kostet 189 Euro, die größte 319.

Bei Abholstationen „noch etwas am Anfang“

Daneben will die Post auch mit Paketabholstationen Ernst machen. Die Stationen befinden sich im Selbstbedienungsbereich, der mit der Bankomatkarte 24 Stunden am Tag zugänglich ist. Zu der Box mit dem eigenen Poststück kommt man via den Code oder künftig auch über SMS.

„Hier sind wir noch etwas am Anfang. Wir haben das erst vor einer Woche gestartet. Die erste Station ist in Wien im 23. Bezirk in Betrieb gegangen. Heuer sind fünf derartige Stationen geplant. Nächstes Jahr werden 70 in den SB-Zonen montiert - davon wird sicher eine schwache Hälfte oder ein gutes Drittel in Wien sein“, sagte Homola.

Ebenfalls gibt es von der Post die „Post 24 Paketautomaten“. Diese finden sich etwa bei Tankstellen. In Wien gibt es davon derzeit 18. Wenn ein Paket beim Paketautomaten eintrifft, werden die Empfänger mittels SMS oder E-Mail verständigt. Bei der Abholung müssen sie dann den Abholcode eingeben. Hier kam es mitunter zu Beschwerden von Kundinnen und Kunden. In diesem Bereich werde noch probiert, sagte Homola. Aber „sechs bis sieben kommen noch dazu“, so der Sprecher.

„Postler zum Bund“ wurde neu aufgelegt

Abseits des „gelben Zettels“ geht es übrigens bei der Post mit dem Programm „Postler zum Bund“ weiter. Seit dem Start im Jahr 2010 sind 358 überzählige beamtete Post-Beschäftigte gewechselt, davon 256 zur Polizei, 103 zum Finanzministerium und 17 zur Justiz. Der Rest verteilt sich auf kleinere Verwaltungseinheiten. Für das neu aufgelegte Programm haben sich laut Postchef Georg Pölzl bereits 70 Mitarbeiter beworben. Die Post zahlt für die Wechsler vier Jahre lang dem Bund das Gehalt, außerdem bekommen die Postler 10.000 Euro als „Mobilitätsprämie“. Die Personalkosten der Post machen rund eine Mrd. Euro aus.

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