Illegaler Welpenhandel: Prozess vertagt

Wegen illegalen Handels mit Hundewelpen mussten sich am Wiener Straflandesgericht ein Mann und seine Lebensgefährtin verantworten. Der Prozess wird am 27. Jänner 2014 mit der Einvernahme weiterer Zeugen fortgesetzt.

Die beiden waren vor drei Jahren schon einmal wegen des selben Delikts zu 18 Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Diesmal wurde dem Paar schwerer Betrug und Tierquälerei zur Last gelegt. Tierschützer der Organisation „Vier Pfoten“ hatten sich als Testkäufer ausgegeben und so den Fall ins Rollen gebracht.

Kranke Hundewelpen

Vier Pfoten Fotoarchiv

Todkranke Tiere weiterverkauft

Die Anklage warf dem Paar vor, sie hätten im Vorjahr erneut damit begonnen, Hundewelpen aus der Slowakei zu beziehen und übers Internet anzubieten. Sechs Welpen unterschiedlichster Rassen wären bereits verkauft worden - und zwar zu Preisen zwischen 190 und 450 Euro. Die Tiere seien jedoch offenbar schwer krank gewesen und nur wenig später verstorben bzw. hätten eingeschläfert werden müssen.

Im Zeugenstand sagte auch eine Tierschützerin aus, die sich gemeinsam mit einer Kollegin als Testkäufer ausgegeben hatten. „Wir haben Hinweise von Geschädigten erhalten“, sagte sie. Im Internet hätten sie rasch Kontakt aufgenommen und ein Treffen vereinbart. „In der Wohnung befanden sich zu diesem Zeitpunkt 13 Welpen. Selbst ein Laie hätte erkannt, dass die Tiere gesundheitlich sehr schlecht beieinander waren.“

Angeklagte beteuerten Unschuld

Die Tierschützer filmten das Verkaufsgespräch mit versteckter Kamera, gaben vor, noch Geld vom Bankomaten holen zu wollen - und kehrten mit Polizei und Amtstierarzt zurück. Die beiden Angeklagten beteuerten hingegen ihre Unschuld, weil sie - anders als beim ersten Mal - den Handel mit Gewerbeschein betrieben hätten.

Laut der „Vier Pfoten“-Mitarbeiterin würde man einen Hundewelpen von einem „seriösen Züchter“ nicht unter 1.000 Euro bekommen. Die Beschuldigten hatten die Tiere in der Slowakei um 150 Euro pro Stück erstanden. Ob es am Donnerstag ein Urteil geben würde, war zunächst fraglich. Die Verhandlung wird am 27. Jänner 2014 mit weiteren Zeugeneinvernahmen fortgesetzt.

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