Nelson-Mandela-Platz statt Karl-Lueger-Platz?

Nach dem Tod des Anti-Apartheid-Kämpfers wird überlegt, eine Verkehrsfläche in Wien Nelson Mandela zu widmen. Nun fordert eine Facebook-Gruppe die Umbenennung des Karl-Lueger-Platzes in der Innenstadt.

Mehr als 8.000 User haben im sozialen Netzwerk auf der Seite „Nelson-Mandela-Platz statt Karl-Lueger-Platz“ bereits auf „Like“ geklickt. Unter den Unterstützern finden sich der Kabarettist Joesi Prokopetz, Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner und auch der Verkehrssprecher der Wiener Grünen, Rüdiger Maresch.

Lueger-Denkmal

APA/ Roland Schlager

Tausende wollen den Lueger-Platz mit dem Lueger-Denkmal umbenennen

„Repräsentative Straße, kein Feldweg“

Aufgebracht hatte die Diskussion der Universitätsprofessor und langjährige Anti-Apartheids-Aktivist Walter Sauer. „Es sollte eine repräsentative Straße sein, kein Feldweg am Land“, betonte er. Sauer ist Vorsitzender des Dokumentations- und Kooperationszentrums Südliches Afrika (SADOCC). Er bat Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bereits in einem Brief darum, dem ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas einen Ort zu widmen - mehr dazu in „Nelson-Mandela-Straße“ für Wien?

Sandgasse in Döbling als Alternative?

Als geeigneter Ort wurde aber zunächst die Sandgasse in Döbling genannt. Sie beheimatet die südafrikanische Botschaft. Die Stadt sieht das Anliegen grundsätzlich positiv. „Selbstverständlich ist es eine würdige und passende Idee, eine Fläche nach jemandem zu benennen, der so nachhaltig für die Freiheit gekämpft hat und sie mit friedlichen Mitteln erreicht hat“, sagte der zuständige Stadtrat, Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Man wolle aber zunächst ein Trauerjahr abwarten. In Absprache mit den Bezirken werde dann nach einer geeigneten Fläche in Wien gesucht.

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