Tempobremse für die U2

Die Wiener Linien haben ein Tempolimit für die U2 eingeführt. Im Bereich zwischen Schottenring und Taborstraße haben sich Anrainer über Erschütterungen und Lärm beschwert. Die TU Wien soll nun die Ursache finden.

„Eine Handvoll Anrainer, die in diesem Bereich wohnen, haben sich bei uns gemeldet und haben uns gesagt, dass es Schwingungen gibt, die sie wahrnehmen. Das heißt, es gibt Menschen, die hören oder spüren die U-Bahn, wenn sie durchfährt“, sagt Anna Reich, Sprecherin der Wiener Linien. Das Problem sei jetzt, fast sechs Jahre nach der Eröffnung dieser Strecke, zwischen den Stationen Schottenring und Taborstraße plötzlich aufgetreten. Wo genau, verraten die Wiener Linien nicht.

Die Wiener Linien wollen dem Problem gemeinsam mit Experten der TU Wien und einem Ingenieursbüro auf den Grund gehen. Die Experten sollen in den nächsten Tagen mit Messungen beginnen, um die Ursache der Erschütterungen herauszufinden.

Tachometer U2

ORF

Tempo 40 und 60 statt Tempo 80

Damit die Anrainer in der Nacht ruhig schlafen können, „haben wir uns entschieden, auf diesem kurzen Streckenabschnitt die Geschwindigkeit während der Nachtstunden zu senken“, so Reich. Das Tempolimit gilt zwischen 19.00 und 6.30 Uhr. Richtung Seestadt fahren die Züge zwischen Schottenring und Taborstraße 40 km/h, Richtung Karlsplatz 60 km/h. Die Tunnelstrecke ist hier für die U-Bahn-Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgelegt. Die Fahrgäste bemerken von der Langsamfahrstecke kaum etwas. Der Fahrplan der U2 könne problemlos eingehalten werden.

TV-Hinweis

Einen „Wien heute“-Beitrag dazu sehen Sie am Montag, dem 3. Februar, und danach on Demand.

Beim Bau des U-Bahn Abschnitts vor acht Jahren war es in diesem Bereich zu Verzögerungen gekommen. Ein Hauseigentümer hatte einen Baustopp erwirkt. Die Arbeiten konnten erst nach einem Enteignungsverfahren fortgesetzt werden. Die U2-Verlängerung vom Schottenring zum Stadion wurde rechtzeitig zur Fußball-EM 2008 fertig. In den Jahren danach verlief der Betrieb laut Wiener Linien problemlos.

20 Meter unter der Straße

Die beiden U-Bahn-Tunnelröhren liegen in diesem Abschitt rund 20 Meter unter der Straßenoberfläche. Ob die jetzt wahrgenommen Erschütterungen tatsächlich von der U-Bahn ausgelöst werden, ist noch unklar. Die Wiener Linien wollen sich auch ansehen, was sich in der Umgebung baulich verändert hat.

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