„Niki Nationale“ feiert 65. Geburtstag

Der dreifache Ex-Formel-1 Weltmeister Niki Lauda ist am Samstag 65 Jahre alt geworden. Nach dem Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976 und seiner zweiten Karriere als Fluglinienbesitzer, hat sich gerade in den vergangenen fünf Jahren einiges getan.

„Die letzten fünf Jahre waren vielleicht die interessantesten überhaupt“, sagte Lauda im Gespräch mit der APA. Lauda wurde Vater von heute vierjährigen Zwillingen, er stieg aus dem Airline-Geschäft aus und trat einen neuen Formel-1-Job bei Mercedes an. Auch der Film „Rush“ machte den Wiener im Vorjahr weltweit noch bekannter.

Seinen Geburtstag beging der dreifache Weltmeister standesgemäß - bei den Formel-1-Tests in Bahrain. Groß gefeiert wurde aber nicht. Das hatte Lauda auch schon im Vorfeld angekündigt.

Niki Lauda

APA/EXPA/Jürgen Feichter

Lauda blickt auf „die interessantesten fünf Jahre“ zurück

Sohn einer Wiener Industriellenfamilie

Geboren wurde Andreas Nikolaus Lauda am 22. Februar 1949 als Sohn einer Wiener Industriellenfamilie. Ohne Wissen der Eltern gab er mit 19 mit einem von der Großmutter finanzierten Mini Cooper S bei einem Bergrennen in Mühllacken sein Renndebüt.

1971 konnte er sich bereits seinen Traum vom Einstieg in die Formel 1 erfüllen und bestritt in einem March seinen ersten Formel-1-Grand Prix. Der Wagen war jedoch nicht in Schuss - Lauda gab auf. Der große Durchbruch gelang ihm schließlich bei Ferrari: Am 28. April 1974 gewann er in Spanien seinen ersten - von insgesamt 25 - Grand Prix. Im Jahr darauf holte er den ersten von insgesamt drei WM-Titeln.

1979 Abschied von der Formel 1

Am 1. August 1976 hätte ein schrecklicher Unfall auf dem Nürburgring beinahe alles gestoppt. Bei rund 220 km/h flog Laudas Ferrari von der Strecke und fing Feuer. Lauda erlitt schwere Verbrennungen, fünf Tage kämpften Ärzte in Mannheim um sein Leben, dennoch saß er 42 Tage nach dem Unfall in Monza wieder im Cockpit und wurde Vierter und im Jahr darauf bereits wieder Weltmeister.

Am 28. September 1979 gab er mit dem berühmten Spruch „Ich habe genug vom Im-Kreis-fahren“ überraschend seinen Rücktritt bekannt. Zwei Saisonen später feierte Lauda ein Comeback bei McLaren, das 1984 mit dem dritten Weltmeistertitel belohnt wurde.

Niki Lauda

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Flugzeug-Absturz als schlimmstes Erlebnis

Anfang November 1985 verabschiedete er sich zunächst aus dem Grand-Prix-Zirkus und widmete sich ganz dem Aufbau seiner Fluglinie Lauda Air. Gegründet hatte er die Chartergesellschaft bereits im April 1979. 1993 stieg die deutsche Lufthansa mit einer Sperrminorität bei der Lauda Air ein und stockte später auf 39,7 Prozent auf. 1997 übernahm die AUA 36 Prozent der Lauda Air und kaufte Niki Lauda nach jahrelangem, heftigen Streit - bei dessen Höhepunkt Lauda als Vorstand zurücktrat - 2001 endgültig aus.

Das Erlebnis, das Lauda spontan immer noch als das schlimmste seines Lebens nennt, war der Absturz der Lauda-Air-Maschine am 26. Mai 1991 auf dem Flug von Thailand nach Wien, bei dem alle 223 Insassen ums Leben kamen. „Ich meine, die Verantwortung, eine Airline zu führen, und dann stürzt ein Flugzeug in Bangkok ab, war sicher das Fürchterlichste, was ich erleben musste, durchmanagen musste, korrigieren musste“. Damals war nicht die Lauda Air schuld an dem Absturz, sondern der Flugzeughersteller.

Unternehmer und Rennfahrer mit „mehreren“ Leben

Nach einem kurzen neuerlichen „Ausflug“ in die Formel 1 als Teamchef bei Jaguar kaufe Lauda 2003 die Mehrheit an der Österreich-Tochter der insolventen deutschen Aero Lloyd, taufte sie in flyniki um und ließ sich extra auf Airbus umschulen. Ende 2011 verkaufte er seine Anteile an Niki an Air Berlin.

Nicht nur als Unternehmer und Rennfahrer, auch gesundheitlich gesehen hat Lauda „mehrere Leben“: 1997 musste sich Niki Lauda wegen einer schleichenden Nierenentzündung einer Nierentransplantation unterziehen, der Spender der Niere war sein Bruder. Mittlerweile musste auch diese Niere ersetzt werden.