„Campus der Religionen“ geplant

Die Erzdiözese Wien möchte in der Seestadt Aspern einen „Campus der Religionen“ errichten. Dieser Ort soll neben einer christlichen Kirche auch Gebetshäuser von anderen Religionsgemeinschaften vereinen.

Vor fünf Jahren erhielt die Erzdiözese Wien von der Stadt eine Förderung in der Höhe von 250.000 Euro, um in der Seestadt Aspern eine Kirche zu errichten. Geplant war, „eine ökumenische Gottesdienststelle für etwa 10.000 Bewohner“, so Michael Prüller, Sprecher der Erzdiözese Wien. Bis heute wurde die Kirche jedoch nicht gebaut, da noch die Umweltverträglichkeitsprüfung, Flächenwidmungs- und Bewilligungsverfahren abgeschlossen werden müssen.

Inzwischen gibt es jedoch neue Pläne für die Seestadt und für die bereits ausgezahlte Förderung. Harald Gnilsen, Leiter des Bauamtes der Diözese, möchte nun einen „Campus der Religionen“ bauen. „Eine Kirche soll Teil des Campus der Religionen werden“, so Harald Gnilsen. „Die Religionen wollen zusammenkommen und die Stadt Wien hat bereits im Masterplan einen Baublock für religiöse Gebäude vorgesehen. Es gibt ein gutes Einvernehmen.“

Platz verbindet Gebetshäuser

Die christlichen Religionsgemeinschaften hätten laut Erzdiözese ihre Teilnahme bereits zugesagt. Auch die Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften wurden von Gnilsen eingeladen, sich beim „Campus der Religionen“ zu beteiligen. Derzeit wird „behutsam aufeinander zugegangen“ und ausgelotet, wo es Gemeinsamkeiten gibt.

Jede Religionsgemeinschaft soll ihre eigenen Sakralräume und Gebetshäuser bekommen. Dafür könnte es einen gemeinsamen Vorplatz und eine gemeinsame Verwaltung geben. Derzeit wird geplant, den Campus „im nördlichen Teil, im Zentrum, in der Nähe des Sees“ zu bauen. Da die dafür benötigte Fläche erst 2018/2019 ins Bauprogramm genommen wird, ist mit der Umsetzung frühestens in fünf Jahren zu rechnen. Auch die Finanzierung muss noch geklärt werden, denn die Förderung der Stadt „deckt keinen zweistelligen Prozentsatz der Kosten“ ab.

Plattform für Gemeinschaft

Bei der Gründung neuer Stadtteile - wie in der Seestadt Aspern - hat sich laut Erzdiözese gezeigt, dass die Angebote von Religionsgemeinschaften, wie beispielsweise Mütterrunden, Jugendtreffs und Krabbelgruppen, ein wichtiges, verbindendes Element für die „zum Teil entwurzelten neuen Bewohnerinnen und Bewohner sind. Religion leistet einen wichtigen Beitrag zum Sozialisierungsprozess und bietet Plattformen, wo die Menschen zusammen kommen.“

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