Konkursverfahren über Rumpold eröffnet

Über das Vermögen von Ex-FPÖ-Politiker Gernot Rumpold ist am Mittwoch auf Antrag eines Gläubigers am Handelsgericht Wien ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Indessen wurde bekannt, dass eine weitere Firma des Ex-FPÖ-Politikers Walter Meischberger pleite ist.

Ansprüche im Konkursverfahren können bis zum 15. September angemeldet werden, die Prüfungstagsatzung ist für 29. September angesetzt, teilten die Gläubigerschutzverbände KSV und AKV mit. Über die Höhe der Verschuldung und die Frage, welcher Gläubiger den Konkursantrag stellte, ist den Gläubigerschutzverbänden nichts bekannt. Als aktueller Wohnsitz von Rumpold wird Zypern genannt.

Jörg Haiders „Mann für’s Grobe“

Die Insolvenz über Rumpold ist offenbar eine Folge der Insolvenz der PR-Agentur 100% Communications PR-Agentur GmbH, wo bereits im Juli ein Konkursantrag gestellt worden war. Bekannt wurde diese Agentur, als sie für eine Pressekonferenz des Eurofighter-Herstellers EADS 96.000 Euro verrechnete. Das war eines der Themen des Eurofighter-U-Ausschusses. Die Ein-Personen-Agentur ist zu 90 Prozent an der insolventen Modefirma La Hong GmbH beteiligt.

Gernot Rumpold war als Jörg Haiders „Mann für’s Grobe“, bekannt geworden. 1999 hatte er sich nach 17 Jahren aus der aktiven Parteiarbeit zurückgezogen und machte sich mit der Partei-Werbeagentur „blue connection“ selbstständig. Rumpold war von Dezember 1990 an - mit einer mehrmonatigen Unterbrechung 1996 - Bundesgeschäftsführer der Freiheitlichen.

Rumpold wegen Abgabenhinterziehung vor Gericht

Während das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, musste sich der ehemalige FPÖ-Bundesgeschäftsführer und -Werber wegen Abgabenhinterziehung im Wiener Straflandesgericht verantworten. Der 56-Jährige bekannte sich teilweise schuldig.

Rumpold soll als Geschäftsführer der „100% Communications“ und der „mediaConnection“, die er 1999 um den symbolischen Betrag von einem Schilling der FPÖ abgekauft hatte, Forderungsabschreibungen getätigt haben, die laut Staatsanwältin Sonja Herbst in dieser Form in den Jahresbilanzen nicht geltend gemacht hätten werden dürfen. Bei der „100% Communications“ ging es um einen Schadensbetrag von knapp 40.000 Euro, bei der „mediaConnection“ um etwas über 390.000 Euro.

Darüber hinaus legte die Staatsanwaltschaft Rumpold nach dem Finanzstrafgesetz Werbungskosten zur Last, die in Wahrheit keine beruflich veranlassten, sondern rein private Aufwendungen gewesen sein sollen. Rumpold hatte beispielsweise einen Weinklimaschrank, Designerschuhe und -garderobe von der Steuer abgesetzt. Zu den Werbungskosten bekannte sich der Ex-Politiker schuldig. Er habe aber geglaubt, dass das inkriminierte Vorgehen zulässig sei, berief sich Rumpold auf seinen ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Steuerberater, der ihm dazu geraten habe.

Auch Meischbergers Agentur ist insolvent

Nach der Konkurseröffnung über die „Valora Solutions Projektbegleitung GmbH“ von Ex-FPÖ-Politiker Walter Meischberger ist am Donnerstag auch über Meischbergers Agentur „ZehnVierzig Agentur für strategische Kommunikation GmbH“ das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Ein Gläubiger hatte einen Konkursantrag gestellt, teilten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV am Mittwoch der APA mit. Die ZehnVierzig ist Alleingesellschafterin der Valora Solutions, Geschäftsführer ist Meischberger. Welcher Gläubiger den Antrag stellte und wie hoch die Verschuldung ist, wurde nicht bekannt gegeben. Ansprüche können bis zum 15. September angemeldet werden.

Link: