Nach Explosionsgefahr: Firma sieht keine Fehler

Nachdem ein Gefahrguttransporter am Mittwochvormittag vor einem Einkaufszentrum in Simmering in Brand geraten ist, will sich die Entsorgungsfirma Saubermacher „keinen Vorwurf machen“ lassen. Es bestand aber akute Explosionsgefahr.

Das Gefahrgut auf dem Lkw wurde von der Firma „Saubermacher“ bei mehreren Gewerbebetrieben abgeholt. Es habe sich um Altfarben und Altlacke gehandelt, sagt der Logistikleiter Werner Leinwather gegenüber dem ORF Wien. Insgesamt sollen es rund acht Tonnen gewesen sein. „Wenn Altfarben und Altlacke zusammenkommen, kann es zu einer Reaktion kommen. Das kann man nie hundertprozentig ausschließen“, so Leinwather.

Dass sich in der Ladung auch Papier befunden haben könnte, kann Leinwather nicht zur Gänze ausschließen - ein „Fehlwurf“ sei natürlich möglich, aber: „Wir können uns hier keinen Vorwurf machen.“ Man habe sehr strenge Kontrollen und Auflagen bei der Beladung von Gefahrgut, die Mitarbeiter seien speziell geschult. Die Polizei habe danach den Transporter und den Fahrer kontrolliert und nichts beanstandet. „Saubermacher“ wird den Fall jetzt noch einmal evaluieren und möglicherweise die Kontrollen noch einmal verschärfen, heißt es.

Laut Feuerwehr auch Altpapier geladen

Der Lkw war laut Polizei am Mittwoch gegen 10.40 Uhr in Brand geraten. Nachdem in dem Container befindliche Spraydosen explodierten, wurde der Fahrer auf den Brand aufmerksam und hielt in der Jedletzbergerstraße in der Simmeringer Haide an. Der 49-Jährige fuhr mit dem hochexplosiven Fahrzeug laut Polizei noch einige Meter weiter, um den Wagen aus dem größten Gefahrenbereich zu bringen. Dann verständigte er die Einsatzkräfte.

Der Lkw hatte die richtige Gefahrgutkennzeichnung, aber laut Feuerwehr waren Altlacke, Spraydosen, Altpapier und Plastikfolien geladen. Die Ursache für den Brand ist nun Gegenstand von Ermittlungen der Brandursachenexperten. „Wir können nur so viel sagen, Sonneneinstrahlung wird es nicht gewesen sein“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler.

Sperre rund um Lkw errichtet

Die Polizei errichtete eine Sperre 100 Meter rund um das brennende Fahrzeug. Die Wiener Berufsfeuerwehr konnte den Brand rasch löschen. Während der Löscharbeiten sind laut Feiler einige Lackdosen explodiert, da sich die Lackdämpfe entzündet haben.

Danach wurde der Lkw in die Müllverbrennungsanlage in Wien-Donaustadt gebracht, um dort die restlichen Glutnester abzulöschen. „So etwas kann man nur dauerhaft ablöschen, wenn man den Müll trennt“, sagte Feiler. Dort habe sich das Ladegut erneut entzündet, heißt es von der Polizei, Gefahr für Personen bestand keine mehr. Der Müll wurde dann fachgerecht entsorgt.