Fotomarathon: Run auf das beste Bild

24 Fotos, zwölf Stunden Zeit, ein Ziel: die besten Bilder abliefern. Am Sonntag ist Einfallsreichtum gefragt, wenn wieder der Fotomarathon stattfindet. Jung und Alt, Teams und Einzelkämpfer jagen dann auf der Suche nach dem perfekten Motiv durch Wien.

Mädchen mit Kameras in der Innenstadt fotografieren Mann in Mozartkostüm

© 2012 Wiener Fotomarathon - Günter Hofstädter

Ideenreichtum ist gefragt

Die mozartkostümierten Herren vor der Oper in einem Blitzlichtgewitter, in Papier gehüllte Personen in der Innenstadt, Scharen an Fotografen in Schönbrunn: Szenen wie diese ereigneten sich im Vorjahr beim Fotomarathon, als zu den Themen „unbekannt, aber sehenswert“, „Papier“ oder „Schönbrunn“ die perfekten Bilder geschossen werden sollten.

Welche Themen dieses Jahr fotografisch eingefangen werden sollen, wird aber erst am Sonntag preisgegeben. Die Veranstalter verraten vorab nur: Ein Ort wird wieder Thema sein, dieser befindet sich in der Nähe der Ringstraße. Der Wiener Fotomarathon geht in die elfte Runde und ist mit rund 1.800 Teilnehmern mittlerweile der größte der Welt.

24 vorgegebene Motive

Mit Laufen im herkömmlichen Sinn hat ein Fotomarathon nicht viel zu tun. Quer durch Wien bewegt man sich dennoch, auf der Jagd nach den idealen Aufnahmen. Von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr sollen 24 vorgegebene Motive mit der Kamera festgehalten werden. Die Erfolgsfaktoren laut Veranstalter sind dabei Kreativität, Improvistion und Spaß. Die einzige Grundregel, die es zu beachten gilt, ist gleichzeit wahrscheinlich die größte Herausforderung: Die exakte Einhaltung der Reihenfolge der Themen.

Gelbe Gummistiefel springen in eine graue Lacke.

© 2013 Wiener Fotomarathon - Alexander Aigner

Gewinnerbild 2013 von Alexander Aigner zum Thema „flüssig“

Trend zum Teamwettbewerb

Nicht alle schaffen es, 24 Fotos am Ende des Tages abzugeben. Davon soll man sich aber nicht beunruhigen lassen. Denn es gibt die Möglichkeit, sich noch während der Veranstaltung zum Halbmarathon umzumelden. Dann reichen zwölf Bilder. „Nachdem wir spontan beschlossen hatten, auch meine Tochter mitzunehmen, sind wir dieses Jahr zu ‚Halbmarathonern‘ geworden. Dennoch waren wir fast zehn Stunden busy“, erzählt eine Teilnehmerin.

Der Halbmarathon wird immer beliebter, weil immer mehr Familien teilnehmen. Seit ein paar Jahren schon geht der Trend überhaupt Richtung Teamwettbewerb. Fotografen unter 16 Jahren nehmen automatisch am Halbmarathon teil. Daher sind die ersten zwölf Themen auch etwas einfacher, der zweite Teil ist dann anspruchsvoller.

Kind sitzt mit Schwimmflügeln auf Spielauto

© 2013 Wiener Fotomarathon - Arthur Michalek

Halbmarathon-Gewinnerbild 2013 von Arthur Michalek: „Ich bin für alles bereit“

Neu ist dieses Jahr, dass nicht nur die Gesamt-Gewinner von Marathon und Halbmarathon gekürt werden. Auch bei jedem einzelnen Thema wird ein Gewinner-Bild ausgezeichnet. In der Gesamtwertung kann also beispielsweise Platz 397 belegt werden, dennoch gewinnt man mit einem Bild in den Einzelkategorien. So gibt es dieses Jahr also 24 zusätzlich Gewinner.

Roter Faden ist hilfreich für gute Platzierung

In einer Vorrunde werden aus den abgegebenen Speicherkarten jene Bilder ausgewählt, die dann die Fachjury ansieht. Namhafte Fotografen wie Manfred Baumann und Andreas Bübl sind zwei dieser Entscheidungsträger. Sie bewerten jedes Bild und die gesamte Serie. Eine Geschichte innerhalb der Serie oder ein roter Faden, der sich durch alle Bilder zieht, kann zu einer besseren Platzierung führen. Nach etwa sechs Wochen steht dann die Gewinnerin oder der Gewinner 2014 fest.

Fotomarathon: 28. September, Start um 9.00 Uhr (auch später möglich) in der Messe Wien, Anmeldung ist dort möglich oder online.

Der Ursprung der Veranstaltung liegt in Dänemark in den 80er Jahren. Damals wurde noch analog fotografiert. Daher rührt auch die Zahl 24, denn mit einem Film konnte diese Anzahl an Bildern geschossen werden. Das heißt pro Thema gab es nur ein Foto. Obwohl sich im Digitalzeitalter die Möglichkeiten nun verändert haben, möchte man in Wien traditionell diese Zahl beibehalten.

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