Bombendrohung: Verfassungsschützer ermitteln

Nach der Bombendrohung, die ein 34-Jähriger am Dienstag in der Millennium City in Brigittenau ausgestoßen hat, ermittelt nun der Verfassungsschutz. Sprengstoff wurde aber weder bei dem Mann selbst noch in seiner Wohnung gefunden.

Der Mann war in den Indoor-Park gekommen, hatte seine vierjährige Tochter festgehalten und mit einer Bombe gedroht - mehr dazu in Bombendrohung in der Millennium City (wien.ORF.at). Der 34-Jährige wurde festgenommen. Die Ermittlung des Verfassungsschutzes sei in solchen Fällen ein normaler Vorgang, heißt es von der Polizei.

Die Einvernahmen mit dem Mann wurden allerdings abgebrochen, weil er nur verwirrte Angaben gemacht haben soll. Der Polizei war der Mann schon vorher bekannt, er galt aber nicht als gefährlich. Einen realen Hintergrund dürfte die Bombendrohung allerdings nicht gehabt haben: Weder bei dem Verdächtigen selbst noch in seiner Wohnung wurde Sprengmaterial gefunden. Die Vierjährige wurde unterdessen ihrer Mutter übergeben.

Millennium City Polizei

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Die Bombendrohung sorgte für einen Polizei-Großeinsatz

WEGA überraschte 34-Jährigen

Etwa hundert Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Bombendrohung in dem 2.300 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz. „Der 34-Jährige hat auf einmal laut zu schreien begonnen“, erzählte der Geschäftsführer. Nachdem ihn die Angestellten daraufhin aufforderten, die Räumlichkeiten im fünften Stock des Gebäudes zu verlassen, drohte er mit der Bombe. Seine Tochter hielt der Mann fest. „Er forderte danach die Angestellten auf, sie sollen die anderen Kinder aus dem Park bringen“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Nachdem der Geschäftsführer über den Vorfall informiert wurde, alarmierte dieser umgehend die Security und diese die Polizei. Aufgrund der Bombendrohung wurde zudem der Verfassungsschutz zum Tatort gerufen, berichtete Eidenberger. Im Zuge der Evakuierung wurde das Areal rund um die Millennium-City für den öffentlichen Verkehr gesperrt, auch die Wiener Linien konnten die Station Handelskai nicht befahren.

Im Gebäude überraschten inzwischen die eingetroffenen WEGA-Polizisten den unbewaffneten 34-Jährigen und nahmen ihn nach kurzer Gegenwehr fest. Spürhunde durchsuchten das Stockwerk auf Sprengstoff, dabei wurden auch zwei Taschen kontrolliert, deren Herkunft ungeklärt war - gefunden wurde jedoch nichts.