Von Luft, Liebe und Orchideen

Mit Orchideen verbindet man die Schmetterlingsorchidee oder Phalaeonopsis, die in Millionen Stück produziert wird und mittlerweile als die meistverkaufte Zimmerpflanze gilt. „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger plädiert für die Sorte Vanda mit ihren herrlichen Blüten.

Die ursprüngliche Heimat der Vandas ist Südost-Asien. Mehr als 40 verschiedene Arten gibt es. Begehrt war diese Orchidee vor allem deshalb, weil Blüten mit der Farbe blau bei Orchideen sehr selten sind. In den tropischen Wäldern sitzen die Pflanzen auf Bäumen, die langen Luftwurzeln nehmen Regen und Morgentau auf. Sorgt man für ausreichende Luftfeuchtigkeit, dann sind die Temperaturverhältnisse in den Wohnungen ideal.

Normale Zimmerluft ist für diese Pflanzen leider viel zu trocken, daher muss hier mit einem Trick gearbeitet werde. Die Vandas werden in große Glasvasen gehängt und alle paar Tage in Regenwasser getaucht. Noch einfacher ist es, wenn man die Wurzeln alle paar Tage mit abgekochtem Leitungswasser besprüht. Ist die Vase groß genug, dann sollte der Boden mit ständig feuchtem Tongranulat bedeckt sein. Dann kann auch ein Standort am Wohnzimmerfenster gewählt werden, wenn sich dieser direkt über dem Heizkörper befindet. Wichtig ist jedenfalls, dass diese Orchidee einen sehr hellen Platz bekommt. Pralle Sonne (vor allem später im Sommer) ist aber nicht ideal.

Orchidee Vanda

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Blüht mehrmals im Jahr

Meist kauft man die Vanda blühend. Laien sind überrascht, dass Pflanzen ohne Erde und Blumentopf überhaupt wachsen können – die Vanda schafft das. Sie würde in Erde innerhalb kürzester Zeit zu Grunde gehen. Nach dem Abblühen gibt es meist eine kürzere Blühpause, die Zimmertemperaturen um 20 Grad, viel Licht und die heute meist übliche Nachtabsenkung fördern aber den Blütenansatz und so kann eine Vanda zwei bis drei Mal pro Jahr blühen – und das über sechs bis acht Wochen.

Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 9.1.2015

Holt man sich diese Orchidee in die Wohnung, dann hat man laut Ploberger ein Stück Wildnis – obwohl alle Pflanzen aus gärtnerischer Zucht stammen - und kann beobachten wie Pflanzen von Luft und Liebe leben. Vanda-Pflanzen besitzen außerdem keine Speicherorgane (die Orchideen-Experten nennen sie Pseudobulben) und haben daher auch keine ausgeprägte Ruhezeit. Deshalb sollte das ganze Jahr über leicht gedüngt werden. Am besten mit Orchideendünger, der aber auch in sehr geringer Konzentration (etwa ein Viertel der sonst üblichen Menge) alle zwei bis drei Wochen ins Sprühwasser gegeben werden sollte.

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