Ärztedemo auf der Ringstraße

Die Wiener Spitalsärzte halten am Montag eine Demonstration auf der Ringstraße ab. Damit soll in der Debatte über die Arbeitszeiten der Druck auf die Politik erhöht werden. Während der Demo gibt es ein „Vorsorgedorf“.

„Um zu zeigen, dass unsere Gesundheitsversorgung noch nie in so großer Gefahr war wie jetzt und um den Druck auf die verantwortliche Politik sowie die Spitalsbetreiber zu erhöhen, muss unser Protest auf eine neue Ebene gehoben werden“, heißt es in der Einladung zur Demo der Wiener Ärztekammer. „Wir fordern die Stadt Wien dazu auf, unsere Arbeitsbedingungen JETZT zu verbessern“, lautet der Text weiter.

Medizinische Beratung in „Vorsorgedorf“

Die Kungebung soll am Montag um 16.00 Uhr beim Eingang zur Medizinischen Universität in der Spitalgasse starten. Dann geht es ab 16.30 über die Alser Straße, das Schottentor, den Universitätsring und den Burgring bis zum Maria-Theresien-Platz, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.

Am Platz zwischen dem Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum wird zudem für die Dauer der Demo ein „Vorsorgedorf“ errichtet, in dem sich Besucher etwa in Sachen Ernährung, Impfungen, Diabetes oder Blutdruck beraten lassen können. Damit wolle man unterstreichen, dass „all diese Tätigkeiten unter den derzeitigen Bedingungen schon bald nicht mehr in der gewohnten Qualität möglich sein werden“.

Solidarität von AKH-Betriebsrat

Obwohl die Demonstration vor allem den Druck in den derzeit laufenden Gesprächen mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) erhöhen soll, sagte auch Martin Andreas, Ärzte-Betriebsrat des AKH, Solidarität zu. Ende der vergangenen Woche hatte Hermann Leitner, der neue Verhandlungsleiter für die Ärztekammer in den Gesprächen mit dem Wiener KAV, noch in den Raum gestellt, die Demo abzusagen, wenn die Gespräche gut laufen.

Der erste Gesprächstermin, bei dem Stadt und Kammer die bereits Ende Jänner verkündete Einigung nachschärfen wollen, findet heute, Mittwoch, statt. In der Vorwoche hatte es auf Einladung von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) ein Gespräch mit Vertretern von Ärztekammer und Gewerkschaft der Gemeindebediensteten gegeben, dabei wurde eine Einigung binnen zehn Tagen als Ziel genannt - mehr dazu in Spitalsärzte: Frist von zehn Tagen gesetzt.

Neue Gewerkschaft gegen Einigung

Der Vorstand der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten hatte sich am Donnerstag gegen Nachverhandlungen zu den Einigungen ausgesprochen, die neue Ärzte-Vertretung Asklepios lehnt die Einigung dagegen ab. „Echte Neuverhandlungen mit einem neuen Team“ wurden gefordert - mehr dazu in Ärztevertreter nicht einig.

Die Diskussionen um Arbeitszeiten und Gehälter für die Spitalsärzte war auch Thema im Gemeinderat, ein von der FPÖ eingebrachter Misstrauensantrag gegen Gesundheitsstadträtin Wehsely wurden mit den Stimmen von SPÖ und Grünen abgelehnt - mehr dazu in Misstrauensantrag gegen Wehsely abgelehnt.

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