Ältere Arbeitslose: Fördergeld bleibt liegen

Im Schnitt ist jeder vierte Arbeitslose über 50 Jahre alt. Der Bund unterstützt daher Firmen, die ältere Arbeitnehmer einstellen, mit einer „Eingliederungshilfe“. Trotzdem hält sich das Interesse in Grenzen, ein Drittel des Geldes bleibt in Wien im Fördertopf.

Für die Förderung von älteren Arbeitnehmern wurden heuer 26 Millionen Euro bereitgestellt. Statisch gesehen reicht das Geld monatlich für 300 Förderfälle. Derzeit wird in Wien jedoch ein Drittel des Geldes pro Monat nicht verbraucht. Daraus schließt die Stadt, dass immer weniger Arbeitgeber Interesse daran haben, ältere Menschen einzustellen.

Meißl: „Kein Informationsmangel“

„Ich bin mir inzwischen nicht mehr ganz so sicher, ob das wirklich ein Informationsmangel ist. Weil das Programm läuft von Vorarlberg bis ins Burgenland. Und in Gegensatz zu Wien wird etwa dieses Programm in Oberösterreich von den Unternehmen derart in Anspruch genommen, dass sie demnächst ohne Mittel dastehen“, so Fritz Meißl, Geschäftsführer des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (WAFF), gegenüber „Wien heute“.

Wird das Geld nicht abgeholt, verfällt es für den Wiener Arbeitsmarkt. Wiens Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) appellierte daher am Dienstag „dringend“ an die Wirtschaftstreibenden, älteren Arbeitslosen eine Chance zu geben. Diese hätten meist viel Erfahrung und ein hohes Fachwissen, gab sie zu bedenken.

Arbeitslose Personen im AMS

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180 Veranstaltungen zu Weiterbildung

Brauner kündigte außerdem eine sechs Wochen dauernde Veranstaltungsreihe an, die unter dem Motto „Meine Chance“ steht und mit Beratungsevents in 17 Bezirken über das Thema Ausbildung und Beruf informieren soll. Der Auftakt erfolgt am 13. April. Dauern werden die Wiener Wochen für Beruf- und Weiterbildung bis 22. Mai.

Insgesamt stehen 180 Veranstaltungen, die gemeinsam mit rund 100 Institutionen organisiert werden, auf dem Programm. Brauner verwies einmal mehr auf den Umstand, dass schlecht ausgebildete Personen häufiger und länger von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Dementsprechend wurde auch ein Schwerpunkt für Jugendliche eingerichtet - denen etwa dargelegt wird, wie ein Lehrabschluss nachgeholt werden kann. Berater kommen dazu auch in Parks oder Jugendzentren.

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