Mehr Arbeitslose in Gastronomie und Handel

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit in Wien sind im März besonders Angestellte in der Gastronomie und im Handel betroffen gewesen. In Wien ist die Zahl der Arbeitslosigkeit stärker angestiegen als im Bundesvergleich - und zwar um 9,5 Prozent.

125.215 Menschen waren im März in Wien ohne Job, dazu kamen 24.646 in Schulungen. Der Anstieg der als arbeitslos vorgemerkten Personen beim Arbeitsmarktservice Wien (AMS) betrug im Jahresvergleich 23 Prozent, die Zahl der Personen in Schulungen sank um 29,7 Prozent. Die Summe beider Gruppen ergibt den Anstieg um 9,5 Prozent.

Laut AMS Wien stieg die Zahl der Menschen ohne Job in Gastronomie und Hotellerie um 20,3 Prozent, im Einzelhandel um 19,7 Prozent, bei der Warenproduktion um 19,1 Prozent und im Bau um 17,8 Prozent.

Anstieg bei über 50-Jährigen

Mit plus 24 Prozent gibt es einen deutlichen Anstieg in der Altersgruppe der über 50-jährigen Personen. Winfried Göschl, Vizechef des AMS Wien, verwies am Mittwoch darauf, dass das AMS für über 50-jährige Personen, die ein halbes Jahr lang arbeitslos waren, drei Monate lang die gesamten Lohn- und Lohnnebenkosten übernimmt. Bei gemeinnützigen Organisationen trägt das AMS Wien ein Jahr lang zwei Drittel der Lohn- und Lohnnebenkosten bei einer Neueinstellung aus der genannten Zielgruppe.

Grund zur Besorgnis geben weiterhin Personen mit niedrigen Bildungsabschlüssen. Von hundert Wienerinnen und Wienern, die keinen höheren Abschluss als die Pflichtschule haben, sind derzeit 37 arbeitslos. Erfreulich ist für das AMS Wien dagegen, dass die Zahl der von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.

Opposition fordert Maßnahmen

Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka forderte „Entlastungsschritte für die Unternehmer“ und „Entbürokratisierung des unternehmerischen Umfelds“. „Wann werden im eigenen Bereich der Stadt und des Magistrats endlich die notwendigen Reformen angegangen?“, so Juraczka in einer Aussendung. „Wann wird die Stadtregierung angesichts dieser mittlerweile dramatischen Entwicklungen endlich aufwachen und die Rekord-Arbeitslosigkeit aktiv bekämpfen?“, meinte Johann Gudenus, Klubobmann der Wiener FPÖ, in einer Aussendung.

Rekordniveau in ganz Österreich

In ganz Österreich waren Ende März 428.519 Menschen ohne Job, um 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Trotz der weiter schwächelnden Wirtschaft stieg die Zahl der (unselbständig) Beschäftigten. Sie erhöhte sich per Ende März laut einer vorläufigen Prognose um 14.000 Personen (plus 0,4 Prozent) auf 3,398 Millionen - mehr dazu in Arbeitslosigkeit weiter auf Rekordniveau (oesterreich.ORF.at).

Link: