37-Jähriger spitalsreif geprügelt
Zu streiten begonnen haben die beiden Männer auf einem Bahnsteig in der U3-Endstation Ottakring. Zunächst hatte es geheißen, die Auseinandersetzung habe schon während der Fahrt mit der U-Bahn begonnen. Das spätere Opfer gab hingegen bei einer ersten Befragung Montagnachmittag im Spital zu Protokoll, es sei ohne Anlass beim Warten auf die U-Bahn angestänkert worden, habe dann die Station verlassen und draußen bei einer Wiese in der Nähe der Schnellbahn plötzlich von hinten einen Schlag gegen den Kopf bekommen.
Streit um lautes Kind
Der Beschuldigte war laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger in Begleitung seines Stiefvaters und seines Bruders. Das Trio hatte ein Kleinkind mit dabei, den Halbbruder des 20-Jährigen. In der Version des Jüngeren schrie der kleine Bub im Kinderwagen, worauf der 37-Jährige sehr rüde reagiert habe. Angeblich soll er angedroht haben, das Kind möge „den Mund halten“, sonst werde ihm „die Zunge rausgeschnitten“.
Darauf ergab ein Wort das andere, die Männer - dem Vernehmen nach alle nicht ganz nüchtern - entfernten sich aus dem U-Bahnbereich. In der Huttengasse ging der 20-Jährige dann laut Polizei mit Fäusten und Fußtritten auf den 37-Jährigen los. Er soll sogar mehrmals gegen den Kopf des Mannes gesprungen sein.
Die Attacke war so wüst anzusehen, dass vorbeifahrende Autolenker ihre Wagen stoppten und hupten. Ein WEGA-Polizist außer Dienst wurde auf den Tumult aufmerksam. Er kam dem schwer verletzten Opfer zu Hilfe, noch ehe seine Kollegen aus dem Bezirk eintrafen, die den Schläger dann festnahmen. Der 37-Jährige hat zahlreiche Knochenbrüche erlitten, unter anderem des Kiefers und des Jochbeins, sowie Rissquetschwunden vor allem am Kopf. Es bestand aber keine Lebensgefahr.