Fischköder mit Haken: Schwan notoperiert

Medizinerinnen des Wiener Tierschutzvereins (WTV) haben am Montag einen Schwan notoperiert, in dessen Körper sich ein künstlicher Fischköder gebohrt hatte. Das zwanzig Zentimeter lange Gebilde war mit zwei Haken besetzt.

Am Montagnachmittag wurde ein schwerverletzter Schwan zum Wiener Tierschutzverein gebracht. Das stark blutende Tier wurde von einem aufmerksamen Passanten in der Donaustadt gesichtet. Bei der Untersuchung fanden die Tierärztinnen den künstlichen Fischköder, der zusätzlich mit zwei widerhakenbesetzten Angelhaken versehen war, im Körper des Tieres. Ein Haken steckte im rechten Flügel des Tieres, der andere hatte sich im Zehenbereich des linken Fußes verkeilt.

Schwierige Operation im Tierschutzverein

Der Schwan wurde von Tierärztinnen in Narkose gelegt und notoperiert. Die Entfernung des Köders gestaltete sich aufgrund der doppelten Verkeilung in Fuß und Flügel sehr schwierig. Dem Schwan konnte der Fremdkörper schließlich erfolgreich entfernt werden. Die Wunden wurden gereinigt und desinfiziert, das Tier mit Antibiotika und Schmerzmitteln versorgt. Der Schwan ist nun im WTV-Kleintierhaus untergebracht, wo er bis zu seiner Genesung versorgt wird. Danach soll das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden.

Angelhaken und Müllreste als Gefahr

Nach Angaben des Tierschutzvereins war es das zweite Mal binnen kurzer Zeit, dass man sich um einen schwer verletzten Schwan kümmern musste. In der ersten Novemberhälfte war ein Jungtier operiert worden, dessen Bein von einem Angelhaken durchbohrt worden war. „Leider kommt es besonders bei Schwänen immer wieder zu schlimmen Verletzungen durch Abfall oder Angelequipment“, hieß es in einer Aussendung.

Der WTV erneuerte seinen Appell, auf Wildtiere besondere Rücksicht zu nehmen. Verletzte Wildtiere können jederzeit in einem gesicherten Behälter ins Wiener Tierschutzhaus nach Vösendorf zur Behandlung gebracht werden.

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