Heuschrecken und Würmer als Ballbuffet

Wissen setzt Neugierde voraus: Aus diesem Grund sind den Gästen beim zweiten Ball der Wissenschaften im Rathaus neben Frankfurter Würstel heuer auch Insekten - von Würmern bis Heuschrecken - als Ballbuffet serviert worden.

Kein Fehler der Küche, sondern pure Absicht: Buffalowürmer oder Heuschrecken als Garnitur auf Brötchen. Der gewöhnungsbedürftige Ballsnack kommt bei manchen Ballgästen nicht so gut an, bei anderen allerdings sehr gut. „Es schmeckt sehr neutral, wie soll ich sagen, ein bisschen nach Huhn“, erklärt eine Ballgästin gegenüber „Wien heute“. Die Speisekarte lässt keine Wünsche offen: Um jeden Geschmack zu treffen, gibt es etwa auch Würmer auf Pralinen.

Heuschrecken als Snack für Zwischendurch

„Wir haben Heuschrecken aus Vorarlberg, aber auch Grillen aus Deutschland. Die werden wirklich für den Menschen gezüchtet. Was ist drinnen? Aminosäuren, die der Körper braucht, Nährwerte wie Eisen und Zink, die für den Körper sehr essentiell sind“, so Christoph Thomann von „Speiseplan Wien“.

„Insekten haben keinen ekeligen Geschmack, was viele glauben. Das heißt, wir können da sehr viel mit gewöhnlichen Gewürzen wie Salz, Rosmarin, Thymian und Zitrone daraus machen, was am Ende des Tages für den Europäer bekannt ist und dadurch auch gut schmeckt.“ Thomanns Lieblingsschmankerl sind Wüstenheuschrecken als Proteinsnack für Zwischendurch. „Viele vergleichen es mit Chips oder Nüssen.“

Masche aus dem 3D-Drucker

ORF

Fleischfressende Pflanzen und „3D-Fliegen“

Ballgast und Hausherr Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ließ sich für eine Kostprobe nicht überreden. Der Snack trifft nicht seinen Geschmack, die Idee des Balls, die Wissenschaft in den Vordergrund zu rücken, aber schon. „Man muss rechtfertigen, wofür man Geld braucht. Und dass man das auf so spielerische Art machen kann wie auf so einem Ball, wo man Networking im klassischen Sinn macht, wo man Informationen weiter gibt, das ist eine tolle Geschichte“, so Häupl.

Ball der Wissenschaften: Insekten als Snack

Beim zweiten Ball der Wissenschaften im Rathaus gab es Maschen aus dem 3D-Drucker und Insekten als Ball-Snacks.

Als Tischschmuck gab es beim zweiten Ball der Wissenschaften fleischfressende Pflanzen aus dem botanischen Garten der Uni Wien zu bewundern. Die TU Wien hingegen bot Smokingmaschen aus dem 3D-Drucker zum Verkauf an. Mit der Veranstaltung wolle man „die Wiener Wissenschaft in ihrer Vielfalt, Exzellenz und Größe darstellen“, sagte Ballorganisator Oliver Lehmann. Damit diese Vielfalt möglichst viel Aufmerksamkeit erhält, begleitete der Twitter-Experte Eric Jarosinski (@Nein!Quarterly) als Chronist den Ball.

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