Slow Fashion: Ökologisch saubere Kleidung

Zwei Wiener Designerinnen produzieren Slow Fashion - fair und transparent hergestellte Mode. Der Trend greift um sich, viele Labels und Geschäfte wollen ökologisch saubere Kleidung herstellen und verkaufen.

Bei nachhaltiger Mode tauchen im Kopf rasch Bilder von kartoffelsackähnlichen Kleidern und Birkenstock-Schlapfen auf. Nicht so bei den beiden jungen Designerinnen von Margaret and Hermione. Sie produzieren nachhaltige Bademode im hippen Retro-Look.

Vom Fischernetz zum Bikini

Die Kleidungsstücke werden aus Fischernetzen hergestellt und zu Bikinis verarbeitet. Vom Stoff bis hin zu den Etiketten ist sämtliches Material nachhaltig und ökologisch abbaubar. „Die Netze, die im Mittelmeer herumschwimmen, werden abgefischt, daraus wird ein Garn produziert und dieses Garn wiederum zum Bademodenstoff“, sagt Barbara Gölles vom Modelabel Margaret and Hermione im Gespräch mit „Wien heute“.

Die gewebten Stoffe werden in Deutschland bedruckt, produziert wird schließlich in Kroatien. Auf dem gesamten Produktionsweg sei alles fair und transparent, sagt auch Andrea Koller, die das Label gemeinsam mit Gölles betreibt: „Es war eine bewusste Entscheidung, kein Teil dieser Konsumgesellschaft zu sein. Unsere Teile sind auch hochpreisiger als H&M.“ Ein einfärbiges Oberteil kommt in dem Geschäft in der Pilgramgasse auf 92 Euro, ein Bikiniset kostet zwischen 140 und 200 Euro.

Nachhaltig hergestellte Bikinis

ORF Wien

Dass Nachhaltigkeit aktuell im Trend liegt, beweisen zahlreiche andere Labels und Geschäfte, die ebenfalls nur noch fair produzieren bzw. saubere Kleidung verkaufen wollen. We Bandits etwa in Wien-Mariahilf ist ein Geschäft, das ausschließlich auf nachhaltige Mode setzt. Die Produzenten „achten auf die Arbeitsbedingungen, auf die Fasergewinnung und auf die Färbung, die giftfrei passieren muss“, erklärt Inhaberin Sophie Pollak deren Philosophie.

Faires von der Stange

Ein komplettes Fairtrade-Outfit kommt in Pollaks Geschäft auf rund 400 Euro. Die Schuhe wurden ohne Klebstoff hergestellt, Hosen, Jacken und T-Shirts sind aus Biobaumwolle. „Sehr vielen Marken ist es von sich aus wichtig und weil sie begriffen haben, genauso wie die Kundschaft, dass ein Weiterdenken notwendig ist“, sagt Pollak.

Sendungshinweis:

Ein „Wien heute“-Beitrag dazu war am 21. Februar um 19.00 Uhr in ORF2 zu sehen.

Das Wiener Label Meshit bietet nicht Einzelteile, sondern Faires von der Stange, das im Nachbarland Ungarn produziert wird. „Uns ist es wichtiger, dass wir fair produzieren, als dass wir Gewinn und Reichtum daraus ziehen“, sagt Lena Krampf. Meshit sei ein Beispiel für viele neue Firmen in Wien, die langsam zu einer Bewegung zusammenwachsen würden. „Man merkt wirklich, dass eine Fashion-Revolution stattfindet, dass sich immer mehr Menschen damit auseinandersetzen und auch Nein zu Fast Fashion sagen“, so Modebloggerin Madeleine Alizadeh.

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