Essensverschwendung in Hotellerie
In Wien gibt es knapp 600 Hotels. In den Großküchen wird häufig zu viel Essen zubereitet. Was übrig bleibt, muss aus hygienischen Gründen meistens weggeschmissen werden. Die Entsorgung fällt auch finanziell ins Gewicht. Laut der Initiative United Against Waste, die in 50 Betrieben Erhebungen durchgeführt hat, ließe sich rund die Hälfte der Lebensmittelabfälle vermeiden und damit auch jedes Jahr viel Geld sparen. Die Initiative „United Against Waste“ erhob die Daten und organisiert mit Köchen ein Beratungsprogramm.
ORF
Verschiedene Tellergrößen einer der Gründe
Besonders Frühstücksbuffets sind bei Hotelbetrieben häufig die Ursache von Essensverschwendung - so auch im Hotel Kaiserwasser in der Donaustadt. Dort wird für 250 Gäste Essen vorbereitet und selbst eine halbe Stunde vor Ende der Frühstückszeit ist noch reichlich am Buffet vorhanden. Verschiedene Tellergrößen sind für den Koch Siegfried Kröpfl einer der Gründe, warum so viel weggeschmissen wird: „Man greift automatisch zum Größten und nimmt sich so viel wie möglich. Weil man die Angst hat, dass man sonst nichts mehr bekommt.“
Gastronomie wirft 35.000 Tonnen Essen weg
Ein Vorbild für ihre Kollegen will Hoteldirektorin Michaela Reitterer sein, Präsidentin der Hoteliervereinigung. In ihrem Boutiquehotel Stadthalle setzt sie auf kleine Mengen am Buffet - eine wirkungsvolle Methode, um Menschen dazu zu bringen, sich weniger zu nehmen.
Debatte: Was tun gegen den Lebensmittelmüll?
Auch in Gasthäusern und Restaurants wird viel für den Mistkübel gekocht - in Wien geschätzte 35.000 Tonnen pro Jahr. Um das zu ändern, hat die Stadt Wien im Herbst mit „Smart Kitchen“ ein gefördertes Beratungsprogramm für Küchenchefs gestartet. Zwölf Betriebe haben bislang teilgenommen.
Links:
- Smart Kitchen
- „Wiener Tafel“ verteilt 472.505 kg Spenden (wien.ORF.at)
- „Essen verschwenden ist Mist“ (wien.ORF.at)
- „Müllmarsch gegen Lebensmittelverschwendung“ (help.ORF.at)