Bank-Austria-Pensionsdeal teurer als gedacht

Die Übertragung der Bank-Austria-Pensionen ins staatliche ASVG-System kommt die Bank teurer als ursprünglich angesetzt. Eine nachträgliche Gesetzesänderung zieht Mehrkosten nach sich.

Die Bank hat sich offengehalten, deswegen bis zum Höchstgericht zu gehen. Im Erstquartal 2016 wurde jedoch schon eine zusätzliche Rückstellung von 444 Mio. Euro gebildet. Weil andere Rückstellungen aufgelöst werden konnten, blieben aus diesem Titel im „Integrations- und Restrukturierungsaufwand“ netto 206 Millionen Euro übrig, die den Quartalsabschluss belasteten, wie aus den am Mittwoch vorgelegten Zahlen hervorgeht. In der Bilanz 2015 hatte die Bank hohe Rückstellungen aufgelöst - mehr dazu in Bank Austria: Letzte Bilanz in alter Größe.

Kräftige Umstrukturierungen

Die Übersiedlung der Pensionen ist Teil eines drastischen Sparkurses im UniCredit-Konzern, dem die Bank angehört - mehr dazu in Bank Austria will Pensionen sparen. Bei der Bank Austria wird heuer insgesamt kräftig umstrukturiert. Die Osteuropa-Subholding in Wien wird aufgelöst, die Ostbankenbeteiligungen wandern direkt unter das Dach der Mutter UniCredit. Die Umsetzung dieses Plans komme wie geplant voran, hieß es am Mittwoch von der Bank Austria.

Bank Austria Filiale

ORF.at/Christian Öser

Bis Ende 2016 muss die Bank Austria das Ostgeschäft abgeben

Noch in alter Aufstellung erfolgte die Zwischenbilanz zum 31. März: Das Konzernergebnis nach Steuern lag - hauptsächlich wegen der Rückstellungen - mit 59 Mio. Euro um 70,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Vorstand macht allerdings auch die um fast 70 Millionen Euro höheren Banken- und Systemsicherungsausgaben als Kostentreiber aus.

Ostgeschäft als wichtigster Ertragsbringer

Operativ sei es deutlich besser gelaufen, und vor allem die Risikokosten seien stark - um fast ein Drittel - gesunken. Auch die Kosteneinsparungen hätten gefruchtet. Das Betriebsergebnis lag mit 615 Mio. Euro um drei Prozent unter Vorjahr. Das Betriebsergebnis nach Kreditrisikokosten stieg um elf Prozent auf 471 Mio. Euro, teilte die Bank mit.

Das Ergebnis vor Steuern sank vor allem wegen der Einmalrückstellung um 62,5 Prozent auf 117 Mio. Euro. Die Osteuropa-Division brachte es allein auf 343 Millionen Euro. Das heißt, ohne die Ostsparte hätte es im Quartal einen deutlichen Konzernverlust gegeben.

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