Road Zipper im Dauereinsatz

Straßensanierung in Wien ist eine Herausforderung. Täglich müssen Zehntausende Autos rasch durch Baustellen „dirigiert“ werden. Damit das besser gelingt, ist seit einigen Monaten ein neues Spezialgerät im Einsatz: der Road Zipper.

Mit seiner Hilfe konnten weiträumige Sperren und Umleitungen vermieden werden, so die ASFINAG in einer Zwischenbilanz. Die ASFINAG setzt das geleaste Gerät aus den USA seit Ende Jänner bei Arbeiten unter anderem im Tunnel Kaisermühlen, auf der A22 und A23 ein.

Große Hilfe bei Engstellen

Derzeit ist er im Endabschnitt der Südosttangente auf der Baustelle Stadlau/Hirschstetten zu Gange. Der Road Zipper habe sehr gut dabei geholfen, die enge Platzsituation vor allem in den Tunnels in den Griff zu bekommen, so Arno Piko von der ASFINAG gegenüber „Wien heute“.

Roadzipper

ORF

Der Road Zipper

Ein Kilometer in zehn Minuten

Knapp 700 Kilo schwere Betonleitwände verschiebt der Road Zipper, als wären sie aus Plastik: Sie gelangen vorne in die Maschine, werden im Inneren verschoben und kommen hinten versetzt wieder zum Vorschein. Die Autos werden durch die Arbeiten kaum aufgehalten. Denn die tonnenschwere Maschine fährt im Verkehr mit - und versetzt in circa zehn Minuten einen Kilometer Leitwände.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Road Zipper in Wien im Einsatz

Der sogenannte Road Zipper ist eine Maschine, die Betonwände in Zippverschluss-Manier verschieben kann.

Ohne Road Zipper hätten die Betonleitwände jede Nacht hinaus- und hineingerückt werden müssen, sagte ASFINAG-Projektleiterin Brigitte Müllneritsch. Das hätte die „Bauzeit extrem verlängert“. Heuer war der Road Zipper bereits 150 Stunden im Einsatz und legte 750 Kilometer zurück. Acht Fahrer wurden von Trainern aus den USA eingeschult. Bis Anfang Juli ist der Road Zipper heuer noch im Einsatz. Danach ist bis zum Winter Pause.

Möglicher Nachteil des Road Zippers ist, dass er nur spezielle Betonleitwände in T-Form verschieben kann, bei denen der Mechanismus greifen kann. Herkömmliche Betonleitwände können indes nicht verwendet werden.

ASFINAG überlegt Kauf

Anders als in Österreich ist der Road Zipper in den USA schon seit Jahrzehnten im Einsatz. Wie stark die ASFINAG in Zukunft auf das System setzen wird, bleibt - trotz der positiven Zwischenbilanz - offen. Sie prüft nach eigenen Angaben, den Road Zipper auch anderswo einzusetzen. Auch ein Kauf werde übelegt, so Piko. Wie es mit der möglichen Auslastung aussehe, sei aber noch unklar: „Sonst wäre es kein guter Kauf.“ Denn billig ist die Maschine freilich nicht. Ihr derzeitiger Einsatz beläuft sich auf 1,7 Mio. Euro.

Link: