„Da Einedrahra in der Leopoldstadt“

Die Stationentheater-Reihe „Von Großkopfade und Sacklpicka“ präsentiert im August erneut ihr zweites Projekt. Der Krimi, gespielt von Menschen und Puppen, findet wieder in Liesing und zusätzlich in der Leopoldstadt statt.

Eine mumifizierte Leiche wird bei Renovierungsarbeiten im Keller eines alten Hauses gefunden. Die Fakten deuten auf einen historischen Fund hin. Das Bundesdenkmalamt wird informiert und eine Archäologin (Claudia Hisberger) beginnt Nachforschungen anzustellen. Gemeinsam mit ihrer Freundin, einer unterbeschäftigten Gerichtsmedizinerin (Eva Billisich), macht sie sich auf eine Zeitreise ins vormärzliche Wien, in dem sie den Todeszeitpunkt der mysteriösen Mumie vermuten.

Einedrahra Stationentheater

Joseph Vonblon

Die Besetzung des Stücks besteht aus Puppen und Menschen

Damals wurde das Haus von einem gewissen Peter Ritter von Bohr bewohnt. Bohr war Zeichner und Maler, der im Wiener Biedermeier zum angesehenen Unternehmer, Aktionär, Bankengründer und sogar zum Adeligen wurde. 1845 wurde er wegen Geldfälschung verhaftet. Das Stück geht der Frage nach, ob Bohr nur ein echter „Einedrahra“ (=Angeber, Wichtigtuer) oder vielleicht doch ein Mörder war.

Veranstaltungshinweis

„Da Einedrahra in der Leopoldstadt!“ 11. bis 16. August, Beginn jeweils 19.30 Uhr am Alexander-Poch-Platz, 1020 Wien

„A Einedrahra kommt nach Liesing!“ 1. bis 3., 7. bis 9., 14. bis 17. September, Beginn jeweils 19.30 Uhr am Maurer Hauptplatz, 1230 Wien. Dauer ca. 100 Minuten.

Kriminalfall aus Wien als Vorlage

Das Stück basiert auf einem Kriminalfall aus dem 19. Jahrhundert. Anhand der Originalakten, und Interviews mit Experten der Nationalbank, der forensischen Archäologie und der Geschichte der bespielten Bezirke wird der Fall nachgestellt, verbunden mit aktuellen Bezügen, sowie mit Details aus dem historischem Zeitgeschehen, der Geschichte Wiens und des bespielten 2. und 23. Bezirks. Die Orte, die während des Stücks besucht werden, sind absichtlich gewählt. Sowohl in der Leopoldstadt als auch in Liesing besaß Bohr Liegenschaften.

Einedrahra Stationentheater

Joseph Vonblon

Geschichte dort, wo sie wirklich passiert ist

Der Verein „theaterfink“ versucht Geschichte dort sichtbar zu machen, wo sie tatsächlich passiert ist. Unter dem Motto „Wandern auf Geschichte“ widmet man sich politischen Theaterproduktionen im öffentlichen Raum. Wenn ein Stück auf die Straße gebracht werden soll, werden Orte gesucht, die einen Bezug zum Inhalt des Stücks haben. Das Publikum wandert mit und folgt den Darstellerinnen und Darstellern zu den authentischen Schauplätzen.

Einedrahra Stationentheater

Joseph Vonblon

Neben den beiden Schauspielerinnen Eva Billisich und Claudia Hisberger spielen auch Puppen eine große Rolle in der Geschichte. „Puppentheater ist aus seiner Geschichte heraus das Theater, das zu den Menschen kommt. Puppentheater war Straßentheater und trug mit seinen immer wieder aktualisierten Stücken, Nachrichten von Verbrechen, politischen Neuerungen, Geschichten sowie G’schichtln ins Land hinein“, so „theaterfink“.

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