Ärztestreik: Unmut bei Pflegern
Blutabnahmen, EKG-Schreiben, Infusionen anhängen - Tätigkeiten, die früher von Ärzten übernommen wurden erledigt jetzt das Pflegepersonal. Die Verteilung der Ressourcen dafür sei aber noch nicht abgeschlossen, so Gerhard Steiner von der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten im Ö1-Mittagsjournal: „Die Stimmung ist im Pflegebereich nicht sehr gut.“
Zur Entlastung des Pflegepersonals gibt es mehr Schreibkräfte. Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits-und Krankenpflegeverbandes, forderte aber weitere Entlastung bei anderen Tätigkeiten: „Essen aufteilen, Betten machen, wie sind die Patienten untergebracht - Tätigkeiten, die derzeit noch vom Pflegepersonal gemacht werden.“
APA/Barbara Gindl
Kein Verständnis für Ärztestreik
Für den von der Ärztekammer angekündigten Streik am 12. September gibt es kein Verständnis für Ärztestreik, noch nie sei so viel Geld von der Stadt für eine Berufsgruppe in die Hand genommen worden: „Warum es von den Ärzten jetzt eine Kehrtwende gibt, weiß ich nicht.“
Bei den Pflegekräften habe man mit hundert Euro mehr beim gehobenen Dienst zwar einen Zwischenschritt gemacht, „es ist von der Wahrnehmung her im Vergleich zu den 400 Euro beim Grundgehalt bei den Ärzten doch ein beträchtlicher Abstand“, meinte Steiner. Er fordert eine Angleichung der Pflegegehälter an die Modelle anderer Bundesländer. Niederösterreich etwa hätte schon vor Jahren eine Besoldungsreform gemacht, so Steiner. „Gewisse Zulagen werden hier ins Grundgehalt hineingepackt. Das hätten wir auch gerne.“
Häupl-Kritik an Ärztekammer-Präsident
Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat am Dienstag an die Ärztekammer appelliert, auf den Streik zu verzichten. Kammer-Präsident Thomas Szekeres, solle sich an den vereinbarten Pakt halten. In diesem seien alle Dinge, die nun umgesetzt würden, vereinbart - auch die Verlagerung von Nachtdiensten in den Tag - mehr dazu in Häupl: „Keine Notwendigkeit für Streik“.