BOKU siedelt Störe in Donau an

Vereinzelt gibt es noch Sterlets, eine kleine Störart, in der Oberen Donau. Ein Projekt der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) will sie nun wieder dauerhaft ansiedeln. Am Freitag wurden die ersten Jungfische in der Donau ausgewildert.

„Die großen Störarten der Donau sind durch Überfischung und Unterbrechung der Wanderrouten in der Oberen und Mittleren Donau bereits im letzten Jahrhundert ausgestorben. Nur der kleinere Sterlet ist in der Oberen Donau noch vereinzelt zu finden. Wir wollen ihn mit diesem EU-Projekt wieder dauerhaft bei uns ansiedeln“, sagte Wiens Umweltstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) und erklärte die Intention des Projekts. Am Freitag wurden nun die ersten jungen Störe ausgesetzt.

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Die Sterlets werden im Rahmen eines BOKU-Projekts erneut in der Donau angesiedelt

Pro Jahr 30.000 Fische

Die Aufzucht findet in Containern bei der Inselinfo der MA 45 statt. Dabei wird Donauwasser in die Becken geleitet: „Wir können das Ganze hier ein bisschen aufbereiten, einfach um die Schwebstoffe aus der Donau herauszunehmen, weil wir würden unsere Fische auch gerne sehen. Deswegen haben wir hier die Technik, wo es darum geht, das Wasser noch zu klären“, sagte Projektleiter Thomas Friedrich von der Universität für Bodenkultur Wien.

Im Schaubecken in der Inselinfo und im Container selbst tummeln sich die im April geschlüpften Fische. Hier werden sie großgezogen, bis sie dann entlassen werden. 1.000 sind es derzeit in der Testphase, später sollen pro Jahr 30.000 Fische in die freie Wildbahn entlassen werden können.

„Stör-Aktion“ in der Donau

Der Sterlet wird wieder heimisch in der Donau. In einem Becken mit Donauwasser sind die Fische aufgezogen worden, jetzt werden sie in die freie Wildbahn „Donau“ entlassen.

Kein Kaviar von Donau-Stören

Fische von meterlanger Größe wird es dann aber erst im neuen Donau-Zuhause geben, mit Herkunftsmarkierung: „Manche Fische bekommen einen Peilsender, damit man schauen kann, wie erfolgreich das ist, nicht dass wir die aussetzen, die werden alle aufgefressen und das war es dann, sondern wir schauen auch, wie nachhaltig das alles ist.“ Kaviar aus dieser freilebenden Fischpopulation ist übrigens absolut tabu, denn die Art steht auf der roten Liste und dafür gibt es eigene Züchtungen.

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