Onlinekongress sucht Männerglück

Haushalt und Windeln wechseln: Männer sehen sich heute vielen neuen Herausforderungen gegenüber. Wie der moderne Mann „glücklich werden kann“, will der erste österreichische Onlinemännerkongress erkunden.

„Es geht mir darum Rolemodels zu schaffen. Die Teilnehmer sehen, dass etwa auch ein Extremsportler Windeln wechselt und Gefühle zeigt. Daran kann man sich dann orientieren“, erklärt der Veranstalter des ersten Online Männerkongress Christian Peherstorfer gegenüber wien.ORF.at.

Veranstaltungshinweis

Online-Männerkongress „Wie wird Mann glücklich im 21 Jahrhundert“, 1. Oktober bis 10. Oktober 2016.

Für ihn gebe es zwei Männerwelten, die er selbst kennengelernt habe: „Als ehemaliger Kickboxprofi habe ich die starken Männer kennengelernt und nun als angehender Psychotherapeut die emotionalen und verständnisvollen“, erklärt er. Beide Seiten hätten ihre Vorteile, aber auch ihre gegenseitigen Vorurteile.

Rotlichtgröße spricht über Respekt und Ehre

Peherstorfers Idee ist nun, beide Welten zusammenzuführen. Daher habe er sich bei der Rednersuche auch bewusst für Persönlichkeiten, aus beiden von ihm klassifizierten Männerlagern, entschieden.

Und die Ausgewählten könnten unterschiedlicher nicht sein: von der ehemaligen Rotlichtgröße, über Extremsportler bis hin zum Wissenschaftler. Richard Steiner, einst „Schutzherr“ über Bordelle, spricht über Ehre und Respekt im 21. Jahrhundert.

Der Kabarettist Bernhard Ludwig will sich den modernen Herausforderungen des Mannes widmen, der Neurobiologe Gerald Hüther erklärt das männliche Gehirn, Fernsehmoderator Andreas Seidl referiert über Gleichberechtigung und Gendern, Extremsportler Franz Müllner redet über Leistungssteigerung und Gerechtigkeit.

„Es soll kein Jammern werden“

In Online-Interviews spricht Veranstalter Peherstorfer mit den Rednern. „Männer sollen ja mehr reden, das ist hier ist ein Anfang“, sagt Peherstorfer. Dabei bindet er auch die Fragen, der Teilnehmer mit ein. Interessierte können sich online kostenlos registrieren, sich die Interviews anhören und eigene Fragen loswerden. Themen rund um Glück, Beziehung, Liebe und Respekt werden an insgesamt zehn Kongresstagen behandelt.

„Wir wollen nicht sagen: die bösen Frauen, die armen Männer. Es soll kein Jammern werden“, betont der Veranstalter, der sich interessante Debatten erhofft. Gagen verlangen die Redner nicht. Sie fänden es gut, dass Männer mit Männern reden, und das auch mal über Themen, die man sonst eher vernachlässige, sagt Peherstorfer. Für nächstes Jahr plant er eine Messe für den Mann in Wien. Zurzeit ist er auf Sponsorensuche. Konkrete Details dazu gibt es aber noch nicht.

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