Mülltonnen-Haus: Flexiblere Wettbewerbe

Das Mülltonnen-Haus sorgt weiter für Diskussionen. Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat im Gemeinderat bekräftigt, dass sie über flexiblere Architekturwettbewerbe reden möchte.

„Ich möchte heute erneut den Versuch starten, die Diskussion zu versachlichen“, sagte sie in der Fragestunde. Anlass für die Debatte war einmal mehr das nicht realisierte Mülltonnen-Bürogebäude. Dieses hatte, obwohl nie über das Projektstadium hinausgekommen, zuletzt für breite Aufmerksamkeit gesorgt - mehr dazu in Sima verteidigt Mülltonnen-Haus.

Kritik an starren Richtlinien

Gemunkelt wird, dass Sima ein Bauprojekt für die MA 48 (Abfallwirtschaft) deshalb nicht umgesetzt hat, weil im Rahmen eines Wettbewerbs nicht die von MA 48-Chef Josef Thon favorisierte Einreichung zum Zug kam. Der Entwurf sah eine Immobilie in Form eines riesigen Colonia-Containers vor.

Entwurf für geplantes MA48-Büro

Falter

Die Wochenzeitung „Falter“ veröffentlichte das Bild des Mülltonnen-Haus

„Es zeigt sich für mich relativ klar, dass es hier Diskussionsbedarf gibt“, befand Sima, die auf Details zur Kübel-Causa allerdings nicht näher einging. Sie gab zu bedenken, dass es für Gestaltungswettbewerbe derzeit sehr starre Richtlinien gebe. Das sei problematisch, weil zwischen Juryentscheidung und Realisierung oft eine lange Zeit vergehe - etwa in Stadtentwicklungsgebieten: „Wir brauchen Möglichkeiten, dass wir auf die geänderten Rahmenbedingungen eingehen.“

Sechs Einreichungen für MA-48-Gebäude

Man müsse sich etwa fragen, in welchen Bereichen man Wettbewerbe brauche und in welchen nicht. Es sei zu überlegen, „wie wir uns da neu aufstellen, um die für uns dringend notwendige Flexibilität zu erreichen“, urgierte Sima. Auch müsse darüber nachgedacht werden, wie man die Prozesse und die Ergebnisse für die Stadt kostengünstiger gestalten könne.

Apropos Kosten: Laut Sima erhielten die Teilnehmer an dem Wettbewerb für das letztendlich nie realisierte Projekt in Hernals jeweils 5.000 Euro an Aufwandsentschädigung. Insgesamt gab es laut dem Büro der Stadträtin sechs Einreichungen.

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