Orpheum feiert Geburtstag mit Ostbahn-Konzert

Das Wiener Orpheum wird diese Woche 20 Jahre alt. Gefeiert wird Montagabend mit einem gemeinsamen Konzert von Kurt Ostbahn und Kabarettisten. Bevor das Orpheum 1996 eine Kleinkunstbühne wurde, war es ein Kino.

Das Kino wurde damals vom Kulturverein Donaustadt betrieben und war von der Schließung bedroht. Doch dann wurde es von Erich Schindlecker aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt. Der heutige Stadtsaal-Leiter Fritz Aumayr, machte ihn auf die Einrichtung aufmerksam, erzählte Schindlecker im Gespräch mit der APA. Gemeinsam mit dem Kulturverein überlegte er, wie man das Haus wiederbeleben könnte. Nach einer umfangreichen Renovierung öffnete das Orpheum schließlich am 10. November 1996 seine Pforten. Die Partnerschaft mit dem Kulturverein besteht bis heute.

Orpheum Fassade

Invisigoth67/CC BY-SA 3.0

2015 war ein schwieriges Jahr, so Orpheum-Geschäftsführerin Heide Schwarzl

1,5 Millionen Besucher seit Beginn

Seit der Eröffnung im November 1996 zählte das Theater laut Geschäftsführerin Heide Schwarzl 1,5 Millionen Besucher. „Das Orpheum war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte“, sagte Schindlecker. Gleich von Beginn an spielten Kabarettgrößen wie Josef Hader, Roland Düringer und Andreas Vitasek auf der neuen Bühne.

„In Wien haben alle immer überall gespielt, deshalb konnten wir voll durchstarten“, so Schindlecker. „Offensichtlich gegen die Erwartungen“ der damaligen Kulturstadträtin Ursula Pasterk, die das Orpheum mit den Worten „Liebe Donaustädterinnen, liebe Donaustädter! Hier können Sie künftig den Aperitif genießen, und zum Kulturgenuss fahren Sie in die Stadt...“, eröffnet hatte, etablierte sich die Bühne schnell.

2015 schwieriges Jahr für Orpheum

„Wir verfolgen die Kabaretttradition in Wien nach wie vor“, beschrieb Schindlecker das Konzept der Kultureinrichtung. Dazu gehöre, dass der Abend mit Speis und Trank „zu einem Gesamtevent wird“. Da die Besucher im 300 Personen umfassenden Theaterraum (wird auf Bestuhlung verzichtet, sind es 600) an Tischen sitzen, können während der Vorstellung Getränke konsumiert werden. Vor dem Kabarettbesuch kann im hauseigenen Restaurant zu Abend gegessen werden.

Willi Resetarits alias Dr. Kurt Ostbahn  am Freitag, 22. August 2014, während eines Konzertes in Wien

APA/HerbertPfarrhofer

Kurt Ostbahn tritt auf der Geburtstagsfeier gemeinsam mit Kabarettisten auf

In den nächsten Jahren soll die Musikschiene ausgebaut werden, auch wenn das Kabarett das Hauptstandbein bleiben soll. „Wir haben einen tollen Saal mit einer wunderbaren Akustik, das muss man ausnutzen“, sagte Schwarzl. Derzeit gebe es etwa zu einem Drittel Musikveranstaltungen, meinte sie. Das wichtigste Ziel sei jedoch, „dass wir auch die nächsten 20 Jahre überleben“, so Schwarzl, die daran erinnerte, dass das Orpheum nicht subventioniert werde.

„Es gab schwierigere Jahre, letztes Jahr war zum Beispiel nicht leicht“, so Schwarzl. Heuer laufe es jedoch sehr gut. Auch Schindlecker ist zuversichtlich: „Die Donaustadt ist ein unglaublich großer Hoffnungsmarkt. Wir sind im Zentrum von einem Gebiet, dass das Stadterweiterungsgebiet schlechthin ist.“

Premieren von Düringer und Nowak geplant

Neben der österreichischen Kabarettszene sind auch internationale Künstler immer wieder zu Gast. So haben bereits R.E.M. oder Bryan Adams Auftritte im Orpheum absolviert. „Besonders schön“ sei auch gewesen, dass Georg Danzer das Orpheum als sein Wohnzimmer bezeichnet habe, sagte Schindlecker. Auch Willi Resetarits alias Kurt Ostbahn schätzt das Orpheum seit Jahren, freute sich Schindlecker: „Wann immer er seine Pension unterbricht, macht er das bei uns.“

So auch bei der ausverkauften Jubiläumsfeier am Montagabend, bei der Kabarettisten und Musiker gemeinsam mit der Band von Kurt Ostbahn dessen Hits interpretieren werden. Für das nächste Jahr sind unter anderem Premieren von Düringer und Reinhard Nowak geplant.

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