Internationaler Schlepperring zerschlagen

Der Polizei ist ein Schlag gegen eine international agierende Schlepperbande gelungen. In Wien und Deutschland wurden in der Früh zeitgleich insgesamt 13 Personen verhaftet. Die Gruppe soll rund eine Million Euro eingenommen haben.

Es handelte sich um eine konzertierte Aktion in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, bei der das Landeskriminalamt Wien und das Joint Operational Office zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im österreichischen Bundeskriminalamt zusammenarbeiteten. An sieben Adressen folgte ein Zugriff in Wien, dabei waren 100 Beamte beteiligt. Sieben Personen wurden in Wien festgenommen.

Die Gruppe soll bei zumindest 30 Transporten mindestens 200 Personen geschleppt haben, die dafür jeweils 5.000 bis 6.000 Euro bezahlten, teilte das Bundeskriminalamt in einer Aussendung mit. Die Ermittlungen gegen die Gruppe, die ihre Hauptquartiere in der Türkei und entlang der Schlepperrouten in den Balkanstaaten hatte, liefen seit dem Frühjahr.

Gruppe seit Jahren aktiv

Bei den sieben in Wien Verhafteten bestanden gegen fünf Verdächtige bestanden Haftbefehle. Daneben wurden zwei weitere Personen festgenommen, die in Bezug auf Tatbeteiligungen überprüft werden. Bei den Beschuldigten handelt es sich um fünf Syrer und zwei Iraker. Die Geschleppten waren irakische, syrische und türkische Staatsbürger. Bei Hausdurchsuchungen wurden zahlreiche Computer, Mobiltelefone und andere Beweismittel sichergestellt. Die Festgenommenen sollten nach den Vernehmungen in die Justizanstalt Wien eingeliefert werden.

Die Flüchtlinge wurden über Österreich nach Deutschland transportiert. Die Gruppe ist laut Bundeskriminalamt seit Jahren aktiv. In Deutschland gab es acht Hausdurchsuchungen und sechs Festnahmen. Die Operation erfolgte im Rahmen der Europol Initiative European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats (EMPACT).