Wiener Tafel will „Auslieferung verdoppeln“

Der soziale Verein „Wiener Tafel“ soll erstmals ein eigenes Verteilzentrum am Großgrünmarkt in Liesing bekommen. Dadurch sollen doppelt so viele Lebensmittel wie bisher an soziale Einrichtungen in Wien verteilt werden können.

Die „Wiener Tafel“ hat im Vorjahr rund 18.000 armutsbetroffene Menschen in 109 Sozialeinrichtungen mit 472.505 Kilogramm an Warenspenden versorgt - mehr dazu in „Wiener Tafel“ verteilt 472.505 kg Spenden. Mit dem „Tafelhaus“ soll die ausgelieferte Menge an Waren innerhalb von drei Jahren verdoppelt werden, sagt Sprecher Markus Hübl.

Wiener Tafel

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Im „Tafelhaus“ am Großgrünmarkt sollen künftig Waren auch gelagert werden

„Wir können zum ersten Mal große Mengen an Lebensmittel zwischenlagern. Und wir können die Lebensmittel für die Sozialeinrichtungen vorbereiten“, sagt Hübl. Denn bisher wurden die Waren direkt von den Spendern abgeholt und an die Einrichtungen geliefert.

Schlüsselübergabe im März geplant

„Der Großgrünmarkt ist der größte Umschlagplatz für Lebensmittel in Österreich. Wir sammeln am Großgrünmarkt schon seit vielen Jahren regelmäßig Lebensmittel ein, die nicht mehr in den Handel gebracht werden können. Das Tafelhaus direkt am Großgrünmarkt zu haben, verspricht viel größere Mengen an Lebensmitteln vor dem Verderb, vor der Vernichtung bewahren zu können“, sagt Hübl über die Standortwahl. Am Großgrünmarkt wird pro Jahr mit rund 400.000 Tonnen Lebensmitteln gehandelt.

Die Schlüsselübergabe für das mehr als 200 Quadratmeter große Verteilzentrum inklusive Küche und Kühlraum ist im März geplant. Das Haus wird von der „Wiener Tafel“ gemietet. Das Gebäude gehört als Teil des Großgrünmarktes der Stadt Wien.

Wiener Tafel rechnet mit Kosten von 100.000 Euro

Die Kosten für den Umbau und die Anschaffung von Betriebsmitteln belaufen sich laut Hübner auf rund 100.000 Euro. Derzeit werden noch Spenden gesucht. „Wir haben im Moment in etwa die halbe Spendensumme zusammengetragen“, sagt Hübl.

Neben der Lagerung und Aufteilung der Lebensmittel, soll im „Tafelhaus“ auch Bewusstseinsbildung für den Umgang mit Lebensmitteln betrieben werden. „So sind etwa gemeinsame Kochkurse mit Menschen aus den Sozialeinrichtungen geplant“, sagt Hübl.

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